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Fischer bleibt Österreichs Bundespräsident

25. April 2010

In Österreich wurde ein neuer Bundespräsident gewählt. Der Sieger steht fest: Amtsinhaber Heinz Fischer bekam dem vorläufigen Endergebnis zufolge 78,9 Prozent der Stimmen.

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Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer nach seiner Wiederwahl (Foto: AP)
Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer nach seiner WiederwahlBild: AP

Rund 6,4 Millionen Österreicher waren am Sonntag (25.04.2010) zur Wahl ihres neuen Bundespräsidenten aufgerufen. Ein haushoher Sieg des von den Sozialdemokraten unterstützten Amtsinhabers Heinz Fischer (71) war schon vorher so gut wie sicher. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erreichte er 78,9 Prozent der Stimmen. Fischer ist Sozialdemokrat, die Parteimitgliedschaft hat er allerdings mit Amtsantritt als Bundespräsident 2004 ruhend gestellt.

Die beiden anderen Kandidaten waren die zehnfache Mutter Barbara Rosenkranz (51) von der rechten Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und Rudolf Gehring (61) von der Christlichen Partei Österreichs (CPÖ). Sie waren aber für viele Österreicher wegen erzkonservativer und teils sehr rechter Ansichten indiskutabel.

Die konservative Partei ÖVP, die gegenwärtig mit der sozialdemokratischen SPÖ in einer großen Koalition regiert, hatte im Vorfeld keinen Kandidaten gegen den beliebten Amtsinhaber aufgestellt.

Gegenkandidaten chancenlos

Barbara Rosenkranz bei der Stimmabgabe (Foto: dpa)
Barbara Rosenkranz bei der StimmabgabeBild: picture alliance / dpa

Wie erwartet, waren die Gegenkandidaten chancenlos: Rosenkranz erreichte 15,6 Prozent, und blieb damit unter ihrem selbstgesetzen Ziel, das bisher beste FPÖ-Ergebnis bei Bundespräsidentschaftswahlen übertreffen. Dies hätte sie mit 17 Prozent der Stimmen geschafft.

Gescheitert ist auch die unrealistische Hoffnung Gehrings: Er wollte in die Stichwahl mit Fischer kommen. Faktisch bekam er aber nur 5,4 Prozent der Stimmen.

Niedrige Wahlbeteiligung

Rudolf Gehring im Porträt (Foto: dpa)
Rudolf Gehring von der Christlichen Partei ÖsterreichsBild: picture alliance / dpa

Anders als in Deutschland wird der höchste Repräsentant im Alpenstaat alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. Auffällig war in diesem Jahr die äußerst geringe Wahlbeteiligung: Nur jeder zweite Österreicher ging überhaupt zur Wahl. Und das, obwohl in diesem Jahr erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahre ihre Stimme abgeben durften. Vor sechs Jahren hatte die Wahlbeteiligung noch bei mehr als 70 Prozent gelegen. Damals hatte Fischer mit gut 52 Prozent gegen ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner gewonnen.

Der Bundespräsident hat in Österreich - ähnlich wie in Deutschland - vor allem repräsentative Aufgaben. Regierungschef ist der Bundeskanzler, den er ernennt.

Autorin: Anna Kuhn-Osius / Annamaria Sigrist (dpa, rtr, ap, afp)
Redaktion: Gerhard Friese