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Flüchtlinge stürmen Grenze in Melilla

28. Mai 2014

Sieben Meter hoch ist der Zaun in der spanischen Exklave Melilla in Nordafrika, der afrikanische Flüchtlinge davon abhalten soll, in die EU zu kommen. Trotzdem gab es erneut einen Massenansturm auf die Grenze.

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Afrikanische Flüchtlinge am Grenzzaun in Melilla (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Mehr als tausend afrikanische Flüchtlinge haben die Grenze zur spanischen Exklave Melilla in Nordafrika gestürmt. Etwa 400 von ihnen gelangten über die stark gesicherte Grenze von Marokko aus auf EU-Territorium, wie der Präsident der autonomen Stadt Melilla, Juan José Imbroda, dem spanischen Radiosender RNE sagte. Demnach war der Ansturm einer der größten in den vergangenen zehn Jahren.

Imbroda sprach von einer "sehr bedeutenden Zahl" von Flüchtlingen, die am Morgen in mehreren Wellen die Grenze bestürmt hätten. Etwa 400 sei es gelungen einzudringen. Ein Teil der äußeren Barriere der dreifach gesicherten Grenze, zu der auch ein sieben Meter hoher und elf Kilometer langer Zaun gehört, wurde demnach beschädigt.

Auffanglager dramatisch überfüllt

Seit Jahresanfang stieg die Zahl der Migranten, die in die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta flohen, deutlich an. Am 18. März überwanden rund 500 Flüchtlinge die Grenze nach Melilla. Die im Norden Marokkos gelegenen spanischen Exklaven haben die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und Europa. Während viele Flüchtlinge von dort in ihre Heimatländer abgeschoben werden, drängen sich andere in den Auffanglagern. In dem für 480 Menschen vorgesehene Lager in Melilla leben derzeit 1900 Migranten.

Die Zahl der afrikanischen Flüchtlinge, die versuchen nach Spanien zu fliehen, hat in den letzten Monaten stark zugenommen. Die spanische Regierung fordert deshalb mehr Unterstützung von der Europäischen Union.

cr/mm (dpa, afp)