1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Gespräche über Laptop-Verbot vertagt

17. Mai 2017

Nach Beratungen zu Sicherheitsrisiken im Flugverkehr zwischen Vertretern der USA und der EU steht fest: Für Passagiere ändert sich vorerst nichts. Vom Tisch ist das Laptop-Verbot im Handgepäck aber offenbar noch nicht.

https://p.dw.com/p/2d8hP
Laptop-Verbot auf Flügen
Bild: Getty Images/AFP/A. Amro

Laptops und andere elektronische Geräte dürfen auf Flügen von Europa in die USA bis auf weiterer mit in die Kabine genommen werden. Die US-Vertreter hätten bei den Beratungen in Brüssel noch kein Verbot angekündigt, teilte die EU-Kommission mit. Die USA halten sich die Option jedoch weiter offen, wie es aus Kreisen der Regierung hieß.

Weitere Beratungen in Washington

Zu dem Treffen war die stellvertretende US-Heimatschutzministerin Elaine Duke nach Brüssel gereist. Auf EU-Seite nahmen EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und Verkehrskommissarin Violeta Bulc teil sowie Vertreter mehrerer Mitgliedstaaten. Deutschland wurde durch Innenstaatssekretärin Emily Haber vertreten.

EU-Innenkommissar Avramopoulos sprach auf Twitter von "konstruktiven Gesprächen". Demnach soll kommende Woche auf Expertenebene in Washington weiter diskutiert werden. Dort sollen "gemeinsame Risiken und Lösungen zum Schutz von Fluggästen weiter abgewogen werden", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Delegationen. Gleichzeitig sei ein "reibungsloses Funktionieren des globalen Luftverkehrs" zu ermöglichen.

USA fürchten Sprengstoffanschläge mit Laptops

Ebenso vage bleiben die Äußerungen zu den Ergebnissen des Brüsseler Treffens. "Beide Seiten haben Informationen über die ernsten, sich entwickelnden Bedrohungen der Luftverkehrssicherheit und Ansätze zu Maßnahmen gegen solche Bedrohungen ausgetauscht", hieß es in der Mitteilung. Auch habe man sich gegenseitig versichert, eng zusammenzuarbeiten.

Erwägungen der US-Regierung für ein Verbot von Laptops und anderen elektronischen Geräten im Handgepäck für transatlantische Flüge zwischen Europa und den USA hatten die EU vergangene Woche offenbar überrascht. Die Überlegungen der USA gehen auf Geheimdienstinformationen zurück. Terrororganisationen sollen Methoden entwickelt haben, um Sprengsätze in Laptops und anderen elektronischen Geräten zu verbergen.

Experte: US-Vorschläge "unausgegoren"

Deshalb dürfen schon seit März auf Flügen von acht muslimischen Ländern in die USA Notebooks und Tablets nicht mehr in die Kabine mitgenommen werden. Wenn die Regelungen für Europa so ähnlich ausfielen, dürften Reisende keine elektronischen Geräte, die größer als Mobiltelefone sind, mehr im Handgepäck mitnehmen. Die Alternative, der Transport solcher Geräte im Frachtraum, birgt laut Meinung von Experten jedoch ebenfalls erhebliche Sicherheitsrisiken.

Beispielswiese könnten die Akkus in den Geräten zu Feuerquellen werden. Der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg bewertet die Vorschläge der Amerikaner im Gespräch mit der Deutschen Welle insgesamt als noch zu "unausgegoren".

ww/nin (afp, dpa, rtr, DW)