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Flusspegel steigen bedrohlich an

7. Januar 2011

Nach den Schneemassen nun die Flut: Tauwetter und Regen lassen in ganz Deutschland die Pegel der Flüsse steigen. Vielerorts wurden Straßen gesperrt; Keller liefen voll. Für die kommenden Tage heißt das nichts Gutes.

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Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) errichten Wälle aus Sandsäcken (Foto: dpa)
Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) errichten Wälle aus SandsäckenBild: picture-alliance/dpa

Tauwetter und Regen haben am Freitag (07.01.2011) die Pegel vieler Flüsse rasch ansteigen lassen. An manchen Orten wurden bereits Straßen wegen Hochwassers oder Überflutungsgefahr gesperrt. Vereinzelt wurde sogar Hochwasseralarm ausgerufen. Vor allem die Pegel von Bächen und kleineren Flüsse stiegen enorm schnell. In Rheinland-Pfalz schwoll der Wasserstand der Glan innerhalb kurzer Zeit von 1,50 auf fünf Meter an.

Doch es sind nicht nur die kleinen Flüsse, sondern auch Rhein, Main und Mosel, deren Pegel stündlich steigen. In der Rheinanliegerstadt Koblenz richtet sich die Berufsfeuerwehr auf das größte Hochwasser seit zehn Jahren ein. Auch die Millionenstadt Köln stellt sich auf Überflutungen des Rheins ein. Im Raum Cochem wurden mehrere Bundesstraßen gesperrt, weil die Mosel über die Ufer trat. Dort liefen auch in einigen Ortschaften wieder Keller voll. In Süddeutschland wurde Alarm an den Flüssen Neckar, Tauber und Saar ausgelöst.

Im östlichen Bundesland Sachsen stiegen die Wasserstände von Pleiße, Chemnitz und Freiberger Mulde innerhalb weniger Stunden auf das Doppelte oder sogar Dreifache der normalen Werte an. Das Landeshochwasserzentrum geht von weiter rasch steigenden Pegeln aus. Dort waren erst im vergangenen Sommer die Flüsse über die Ufer getreten und hatten Schäden in Millionenhöhe angerichtet.

Eisbrecher sind im Dauereinsatz

Eisbrecher auf der OderEinsatzkräfte pumpen Wasser an der Oder ab (Foto: Bernd Settnik)
Eisbrecher auf der OderBild: picture-alliance/ZB

An der deutsch-polnischen Grenze versuchen Eisbrecher nach wie vor, die Eisschollen auf der zugefrorenen Oder zu zertrümmern. Im Hafen der polnischen Stadt Gryfino liefen 13 Schiffe zu ihrem Einsatz aus. Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes im brandenburgischen Eberswalde, Hans-Jürgen Heymann, bezeichnete die Lage als dramatisch. "Das Eis muss weg." Der Fluss sei an den Rändern teilweise bis zum Grund gefroren. Das Eis bildet eine natürliche Blockade für das abfließende Wasser, so dass es dort schnell zu Überflutungen kommen kann.

Die Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Lage in den kommenden Tagen verschärft. Ein Sprecher des Deutschen Wetterdiensten in Offenbach sagte: "Die Temperatur steigt weiter, so dass sich das teils unwetterartige Tauwetter fortsetzt." Außerdem erwarten die Wetterkundler weiter starke Niederschläge.

Autor: Martin Muno (dpa, dapd, afp)
Redaktion: Martin Schrader