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Acht verlassen die Formel 1 und gründen eine eigene Rennserie.

19. Juni 2009

Acht Teams wollen im Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA um die freiwillige Budgetobergrenze in der Formel 1 nicht nachgeben und haben eine eigene Rennserie angekündigt.

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Rennszene in Melbourne beim Großen Preis von Australien am 29. März 2009. (AP Photo/Rick Rycroft)
Chaos in der Formel 1Bild: AP

Die Formel 1 steht vor der Spaltung. Acht der bisherigen zehn Teams kündigten an, eine eigene Rennserie im nächsten Jahr vorzubereiten. Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Streit mit dem Automobil-Weltverband FIA über eine Budgetobergrenze. FIA-Chef Max Mosley will die Teams verpflichten, nicht mehr als 43 Millionen Euro pro Saison auszugeben.

Die Teamvereinigung FOTA erklärte nach einem Treffen nahe Silverstone, nun habe man keine andere Möglichkeit mehr, als mit den Vorbereitungen für eine eigene Rennserie zu beginnen, die die Werte ihrer Teilnehmer und Partner widerspiegele. Die neue Serie werde eine transparente Führungsstruktur und ein einheitliches Regelwerk haben, teilte die FOTA mit. "Sie wird Neueinsteiger ermutigen, auf die Wünsche der Fans hören und die Kartenpreise reduzieren. Die besten Fahrer, größten Stars, Sponsoren und alle Rennställe, die dem Motorsport auf höchstem Niveau historisch verbunden sind, werden teilnehmen."

Automobilweltverband will hart bleiben

FIA-Präsident Max Mosley geht durch das Fahrerlager beim GP Monaco in Monte Carlo. Foto: dpa - Bildfunk
Auf Konfrontationskurs: FIA-Präsident Max MosleyBild: picture-alliance/ dpa

Die FIA äußerte sich enttäuscht, aber nicht überrascht und warf der FOTA vor, in den Verhandlungen gar nicht mehr an einem Kompromiss interessiert gewesen zu sein. Jetzt will die FIA Ferrari und die abtrünnigen übrigen FOTA-Teams verklagen. Neben der sofortigen Einleitung rechtlicher Schritte kündigte die FIA an, die Veröffentlichung der endgültigen Teilnehmerliste für 2010, die ursprünglich für Samstag vorgesehen war, auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Vorher müsse der Verband seine Rechte wahren.

Formel 1 ohne Topteams

Der Finne Kimi Räikkönen von Ferrari (03.04.2009) vor dem Großen Preis von Malaysia in Sepang. Foto: Jens Büttner dpa
Für Viele undenkbar: Die Formel 1 ohne FerrariBild: picture-alliance/ dpa

Damit droht der Formel 1 der Verlust der großen Namen: Ferrari war seit Beginn der Meisterschaft 1950 ununterbrochen dabei; Brawn GP stellt mit Jenson Button und Rubens Barichello die beiden in der Fahrerwertung derzeit führenden Piloten; bei den von Mercedes-Motoren angetriebenen McLaren sitzt der aktuelle Weltmeister Lewis Hamilton im Cockpit; der aufstrebende deutsche Fahrer Sebastian Vettel wäre mit seinem Red Bull Racing Team ebenso nicht mehr dabei wie BMW Sauber mit Nick Heidfeld und Renault mit den zweifachen Weltmeister Fernando Alonso.

Zur Verfügung stehen somit nur noch fünf Teams: Williams und Force India, die sich ohne Bedingungen eingeschrieben hatten, sowie die drei bereits akzeptierten Neulinge Campos, Manor und USF1. Allerdings könnte das Feld mit weiteren Einsteigern aufgefüllt werden. Insgesamt haben sich 15 neue Teams bei der FIA beworben.

Der Konflikt überschattet den Großen Preis von Großbritannien, der am Sonntag zum letzten Mal in Silverstone ausgetragen wird. Auch die Siegesserie des Briten Jenson Button von Brawn GP und sein erster Auftritt in seiner Heimat als WM-Spitzenreiter drohen hinter dem Machtkampf zu verblassen. (ab/vk, sid, dpa, ap)