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Forscher: Nacht- und Wochenendarbeit breiten sich in Europa aus

28. Juli 2007
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Nachtschichten und Wochenendarbeit breiten sich in Europa aus. "In knapp der Hälfte aller Betriebe wird auch dann gearbeitet, wenn andere frei haben", sagte der Arbeitsmarktforscher Steffen Lehndorff vom Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) in Gelsenkirchen in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er ist Mitautor einer Studie, für die 26.000 Chefs in 21 Ländern befragt wurden. Lehndorff wies darauf hin, dass vor allem in der Dienstleistungsbranche "zu unüblichen Zeiten" gearbeitet werde. Das liege an der wachsenden Zahl von Pflegediensten, Call-Centern und den längeren Ladenöffnungszeiten.

Laut Lehndorff handeln sich Firmen mit flexiblen Arbeitszeiten Personalprobleme ein. "Manager haben in unseren Interviews über mangelnde Motivation von Mitarbeitern oder hohen Krankenstand geklagt." Dass Nachtarbeit Gesundheitsprobleme nach sich zieht, sei seit längerem gesicherte Erkenntnis von Arbeitsmedizinern. Allerdings seien Nacht-, Schicht- und Wochenendarbeiter immer noch eine Minderheit. Nachts (22.00 Uhr bis 6.00 Uhr) zum Beispiel werde nur in ungefähr neun Prozent aller europäischen Betriebe gearbeitet. Ein wachsendes Problem sei die zunehmende Wochenendarbeit, weil sie die Betroffenen daran hindere, soziale Kontakte zu pflegen, sagte Lehndorff.