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Französische Sozialisten vor Sieg in Europawahl

11. Juni 2004
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Nach einem von Desinteresse gekennzeichnten Europawahlkampf in Frankreich stehen die oppositionellen Sozialisten (PS) am Sonntag offenbar vor einem klaren Sieg. Die konservative Regierungspartei UMP von Staatspräsident Jacques Chirac dürfte dagegen nach der schweren Schlappe bei der Regionalwahl im März erneut eine Niederlage erleiden. Premierminister Jean-Pierre Raffarin zeigte sich zuversichtlich, dass Chirac ihn dennoch im Amt belässt.

Die Meinungsforschungsinstitute Ipsos und CSA sehen die PS, deren Vorsitzender François Hollande zu einer "Denkzettelwahl" für Raffarin aufgerufen hat, bei etwa 29 Prozent und die UMP bei 17 Prozent. Die Grünen, die vor fünf Jahren mit Daniel Cohn-Bendit an der Spitze knapp 10 Prozent der Stimmen erreichten, erzielen demnach 8 Prozent, die Kommunisten 4 Prozent. Zweitstärkste Kraft im rechten Lager dürfte die zentrumsdemokratische und europafreundliche UDF von François Bayrou mit etwa 10 Prozent werden.

Laut Ipsos will fast jeder zweite Wähler den Urnengang nutzen, um der Regierung Raffarin eins auszuwischen. Nach der Kabinettsumbildung im März gilt ein erneutes Stühlerücken in Paris als wenig wahrscheinlichlich. Die Regierung arbeitet derzeit an einer Reform der defizitären Krankenversicherung.