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Französisches Genrekino

Jochen Kürten24. Juni 2013

Warum es aus Frankreich immer wieder etwas zu entdecken gibt: "Der Rächer von Paris" als Beispiel für die reiche Kinotradition der Grande Nation.

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Charles Aznavour in einer Szene des Films "Der Rächer von Paris" (Foto: Polar Film/Schröder Media)
Bild: Schröder Media

Auch Charles Aznavour war dabei, als vor kurzem 500 französische Künstler und Intellektuelle dafür plädierten, der Kultur einen Sonderstatus einzuräumen bei den Verhandlungen um künftige Freihandelszonen. Der große Chansonnier, inzwischen 89 Jahre alt, hat auch immer wieder als Schauspieler auf sich aufmerksam gemacht. Insofern ist es verständlich, dass Aznavour sich für die Sache der Kulturfreiheit engagiert, ist es doch insbesondere der Film, der durch allzu freien Wirtschaftstransfer bedroht wäre.

Eine kleine Perle des französischen Genrekinos ist jetzt mit "Der Rächer von Paris" wiederzuentdecken. Aznavour spielt in dem Film aus dem Jahre 1962 das Familienoberhaupt einer korsischen Großfamilie in Paris. Die wiederum ficht seit Jahrzehnten einen erbarmungslosen Streit mit einer anderen Familie der französischen Mittelmeerinsel aus. Blutrache und Sippenfeindschaft prägen die Geschichten beider Familien, und es ist ein Genuss, dabei zuzusehen, wie Regisseur André Versini seine Schauspieler durch die Handlung führt. Charles Aznavours Charisma auf der Leinwand ist grandios.

André Versini: Der Rächer von Paris (Horace 62), Frankreich 1962, mit Charles Aznavour, Raymond Pellegrin, Jean-Louis Trintignant, u.a., 90 Minuten, auf DVD beim Anbieter Polar Film + Medien erschienen.