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„Frauen ohne Grenzen“

Henriette Wrege25. November 2003

Frauen müssen mitreden, mitplanen, mitverhandeln und mitregieren. So fordern es inzwischen verschiedene UNO Resolutionen - doch die Praxis sieht meist anders aus. Eine politische Initiative will helfen.

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Tenor der Konferenz: Gegen Unterdrückung - für MitspracherechtBild: AP

Männer können die Welt verändern, aber können sie sie auch wieder aufbauen? Diese Fragen stellen sich die Teilnehmerinnen der Konferenz "women included" in Wien. Um die Antwort vorweg zu nehmen: auf jeden Fall können sie das nicht ohne Frauen. Frauen sind das Rückgrat der Zivilgesellschaft, Kriege und Katastrophen gefährden ihre Sicherheit und alles, was sie für ihre Familien aufgebaut haben. Die Folgen sind für Zigtausende Kriegswitwen dramatisch. Sie stehen vor dem Problem, ohne männlichen Ernährer und Beschützer und damit ohne wirtschaftliche Basis, ihre Kinder versorgen zu müssen.

Deshalb sagt die österreichische Soziologin und Mitbegründerin von "Frauen ohne Grenzen" Edith Schlaffer, dass Frauen mitreden müssen, mitplanen, mitverhandeln und selbstverständlich mitregieren. In der globalisierten Welt, haben Frauen zwar nicht überall dieselben Probleme, aber überall gehe es ums Dasein, um mitbestimmen können, um sichtbar zu sein, um mitregieren zu können. Nur wenn die Frauen sich auch unerschrockener der Macht näherten, würden sie die Chance haben die Gesellschaft im Sinne der Frauen zu verändern, so Schlaffer

Frauen werden an den Rand gedrängt

Viel zu oft werden Frauen an den Rand gedrängt, viel zu oft werden Entscheidungen getroffen ohne dass Frauen gefragt oder gehört werden. Obwohl Frauen den Willen und das Wissen haben, um die Zukunft ihrer Gesellschaften mitzugestalten. Auf diesem Weg wollen die Organisatorinnen der Konferenz "Women included" ein Stück voran kommen.

Die Konferenz bietet Politikerinnen, Aktivistinnen, Peacekeeperinnen, Journalistinnen und Wissenschaftlerinnen aus dem Mittleren und Nahen Osten, Afrika und Europa ein Forum, auf dem sie ihre Erfahrungen austauschen können. Denn in allen Krisengebieten der Welt gibt es Fraueninitiativen, die sich für Dialog, Frieden und Versöhnung stark machen. Leider zeigt die Erfahrung, dass die internationale Gemeinschaft zu wenig tut, um die Frauen in dieser Rolle zu bestärken. Deshalb fordern Frauen NGO’s immer wieder, dass in allen Friedensprozessen und in allen Gremien mindestens 30 Prozent Frauen beteiligt werden:

Dialoge fördern

Die Internationale Initiative für Politik und Zivilgesellschaft "Frauen ohne Grenzen" wurde nach den Ereignissen des 11.September 2001 gegründet. Sie will den Dialog befördern und ein Forum für alternative Frauendiplomatie sein. Sie unterstützt die Durchsetzung von Frauenrechten und Rechtstaatlichkeit, sie setzt sich für Säkularisierung und die Akzeptanz der Vielfalt politischer und kultureller Strömungen ein.

"Grenzen sind das große Problem in unserer Gesellschaft", sagt Schlaffer, "wir haben das zum Beispiel bei den palästinensischen Delegierten gesehen, wie schwierig die Ausreise war, wie sie eingesperrt sind und "Frauen ohne Grenzen" ist etwas Kulturübergreifendes. Es bedeutet, dass wir uns frei bewegen sollen, frei sprechen können, eine andere eine freiere Welt eine offenere – eine offene Gesellschaft visualisieren." Für Hadeel Qazzaz, die Programmkoordinatorin der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung in Rammalah blieb die Grenze tatsächlich geschlossen. Sie bekam von den israelischen Behörden keine Ausreisegenehmigung.