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Frauen sterben nach Massensterilisation

11. November 2014

Ob unhygienische Zustände herrschten oder die Ärzte gepfuscht haben, ist noch unklar. Fest steht, dass bei einer Massensterilisation in Indien etliche Frauen gestorben sind.

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Symbolbild Indien Frau Massensterilisation
Bild: picture-alliance/dpa

Bei einer Massensterilisierung in Indien sind nach Angaben der Regionalregierung acht Frauen gestorben. Ein Vertreter der Regierung des zentralen Bundesstaats Chhattisgarh, wo die Sterilisierungsaktion stattfand, bestätigte die Angaben. Der Fernsehsender NDTV berichtete, insgesamt seien am Samstag innerhalb von fünf Stunden mehr als 80 Frauen im Krankenhaus Nemi Chand in der Stadt Bilaspur von einem Arzt und dessen Assistent sterilisiert worden. Davon seien mindestens 64 Frauen nach dem Eingriff erneut ins Krankenhaus gebracht worden, weil viele von ihnen in einem lebensbedrohlichem Zustand waren.

Die Behörden kündigten eine Untersuchung an. Der Gesundheitsminister von Chhattisgarh, Amar Agrawal, sagte, man werde alles daran setzen, die Schuldigen zu bestrafen. Allerdings hätte die medizinische Betreuung der betroffenen Frauen zunächst Vorrang.

Kostenfreies Programm mit Anreizen

Bei der Massensterilisierung handelt es sich um ein kostenfreies staatliches Programm. Die Regionalregierungen in Indien versuchen oft mit materiellen Anreizen, Paare zur Sterilisierung zu bewegen, um das Wachstum der Bevölkerung zu kontrollieren, die inzwischen 1,2 Milliarden Menschen erreicht hat. Anders als in China gibt es in Indien keine Gesetze, die Familien vorschreiben, wie viele Kinder sie bekommen dürfen.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich 2013. Nach einer Massen-Sterilisation im Osten Indiens waren etliche Frauen von Krankenhaushelfern bewusstlos auf einem Feld abgelegt worden. Der Skandal war bekannt geworden, als der Sender NDTV Bilder der Frauen außerhalb der Klinik zeigte. Die Frauen hatten den chirurgischen Eingriff in einer Klinik im Bezirk Malda im Bundesstaat Westbengalen vornehmen lassen. Das Krankenhaus war nicht ausreichend ausgestattet, um eine solch hohe Anzahl an Patienten aufzunehmen. Zudem herrschten katastrophale hygienische Zustände.

as/gmf ( afp, dpa, ape, BBC)