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Freimut Duve: Internet stützt Protestbewegung im Iran

20. Juni 2003

OSZE-Medienbeauftrager im Interview mit DW-WORLD.DE - Deutsche Welle und "Reporter ohne Grenzen" starten Kooperation zum Thema "Pressefreiheit im Internet"

https://p.dw.com/p/3lbS
OSZE-Beaufttragter Freimut DuveBild: OSZE

Freimut Duve, Medienbeauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), sieht einen Zusammenhang zwischen den Demonstrationen und der zunehmenden Internetnutzung im Iran. Dort habe man "eine junge, wache Generation, die immer mehr Informationen über diejenigen bekommt, die einen Internet-Anschluss haben", sagte Duve DW-WORLD.DE, dem Online-Angebot der Deutschen Welle. "Das hat auch etwas mit den Demonstrationen jetzt zu tun."

Als ein weiteres Beispiel für die Umgehung der Pressezensur durch das World Wide Web nannte Duve Serbien. Dort sei ohne die Internet- und Radiomacher des Oppositionssenders "B92" der friedliche Umschwung nicht möglich gewesen.

Gleichzeitig sehe er mit Sorge die zunehmende Kontrolle der Internet-Kommunikation in vielen Ländern. Es sei "schon sehr bedenklich", wenn man etwa in den USA versuche, "zumindest die Informationen zu sammeln und zu speichern".

Die USA und der Iran sind zwei der Länder, die DW-WORLD.DE unter dem Titel "Überwachung im Internet" in Kooperation mit der Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" in einem umfangreichen Online-Dossier vorstellt. Unter www.dw-world.de/internet-ueberwachung berichtet die Deutsche Welle ab sofort ausführlich über die Kontroll-Praktiken einzelner Länder - und zugleich über die neuen Möglichkeiten, Restriktionen zu umgehen.

Zwar sei meistens von Zensur im Internet die Rede, so Guido Baumhauer, Leiter der Redaktion Online der DW, aber "Weblogs und ausländische Websites, E-Mails und Chats lassen sich nie völlig kontrollieren". Das Medium Online sei "eine ideale Waffe im Kampf für die Meinungsfreiheit", so Baumhauer.

"Reporter ohne Grenzen" hatte in dieser Woche einen neuen Länderreport "The Internet under Surveillance" vorgelegt und erstmals einen "Preis für Freiheit im Internet" vergeben. Er ging an den tunesischen Online-Journalisten Zouhair Yahyaoui.

20. Juni 2003
123/03

Das Online-Dossier:
www.dw-world.de/internet-ueberwachung

Mehr zum Kooperationspartner:
www.reporter-ohne-grenzen.de

Fotos: T. 0228.429.2022 - M. fotos@dw-world.de