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Freimut Duve: Tod des Journalisten Gongadse hat "Katalysatorwirkung"

OSZE-Beauftragter für die Freiheit der Medien im Gespräch mit DW-RADIO/Ukrainisch

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"Der Fall des ermordeten Journalisten Georgij Gongadse hat das Bewusstsein der ukrainischen Öffentlichkeit, aber auch der Menschen in der staatlichen Verwaltung bis in die Ministerebene hinein für die Frage der Medienfreiheit wachgerüttelt." Das sagte Freimut Duve, OSZE-Beauftrater für die Freiheit der Medien, am 6. Dezember 2001 in einem Interview mit DW-RADIO/Ukrainisch. Der Fall Gongadse habe "Katalysatorwirkung" und werde dafür sorgen, dass das Verständnis für Presse und Medien in der Ukraine weiter wachse, so Duve.


Mit Blick auf die deutsch-ukrainischen Konsultationen am 6. Dezember 2001 in Kiew mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, sagte Duve, es sei wichtig, die Medienfreiheit einzufordern. Dies gelte insbesondere angesichts der im Frühjahr anstehenden Parlamentswahlen in der Ukraine. Duve: "In der Vergangenheit gab es gerade in Wahlkampfzeiten Rückfälle."
Der OSZE-Beauftragte sagte weiter, der Fall Gongadse werde erst dann zu den Akten gelegt, wenn eine internationale Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht vorgelegt habe. Auch wenn die Ukraine in jüngerer Vergangenheit wieder stärker die Nähe zu Moskau gesucht habe, werde sich das künftig wieder ändern, so Duve. "Beim Entstehen einer neuen Sicherheitsarchitektur nach den Ereignissen vom 11. September wird sich die Ukraine wieder sehr viel stärker bemühen, als europäisches Land dazustehen."

6. Dezember 2001
213/01