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French Open: Haas im Achtelfinale

Sarah Wiertz (mit dpa, sid)1. Juni 2013

13 Matchbälle benötigte der deutsche Tennis-Routinier in einem Fünfsatz-Krimi, um sich gegen US-Amerikaner John Isner durchzusetzen. Bei den Damen ist ebenfalls noch eine Deutsche unter den letzten 16 dabei.

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Tommy Haas beim Aufschlag gegen John Isner. Foto: AFP, Thomas Coex
Tommy Haas beim Aufschlag gegen John Isner.Bild: THOMAS COEX/AFP/Getty Images

Nach 4:37 Stunden nahm das Tennis-Drama mit Tommy Haas in der Hauptrolle doch noch ein gutes Ende. Zwölf Matchbälle hatte der 35-Jährige in der zweiten Runde der French Open in Paris im vierten Satz vergeben, er lag gegen den Aufschlagriesen John Isner im fünften Satz bereits ein Break in Rückstand. Alles sprach in der Stierkampfarena gegen Deutschlands Nummer eins, doch Haas bäumte sich auf und gewann 7:5, 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (10:12), 10:8. Mit dem 13. Matchball - 13 ist Haas' erklärte Glückszahl - sicherte er sich den Sieg.

Damit steht der Weltranglisten-14. zum dritten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale des wichtigsten Sandplatzturniers der Saison. 2002 und 2009 war er dort an Andrei Pavel (Rumänien) bzw. Roger Federer (Schweiz) gescheitert. Nun trifft Haas auf Michail Juschni (Russland/Nr. 29), muss sich allerdings vorher vom Tennis-Marathon gegen Isner erholen.

Dabei hätte es der gebürtige Hamburger sich und seinen Fans deutlich leichter machen und jede Menge Kraft und Nerven sparen können. Beim Stand von 6:5 im vierten Durchgang hatte Haas neun Matchbälle bei Aufschlag Isner. Von "Chancen" kann man bei den Geschossen jenseits der 220 km/h allerdings kaum sprechen, einer einzigen Möglichkeit trauerte Haas allerdings lange nach. Beim Stand von 8:7 im Tiebreak des vierten Satzes, als er seinen elften Matchball hatte, servierte er einen Doppelfehler.

Körperlich und mental topfit

Die Geschichte der weiteren Chancen ist schnell erzählt: Viermal schlug Isner ein Ass, dreimal einen Servicewinner. Zweimal war der Ball im Spiel, doch Haas zu zögerlich. Welche mentale Stärke der Wahl-Amerikaner im hohen Tennisalter mittlerweile besitzt, zeigt allerdings die Tatsache, dass er im entscheidenden Durchgang seinerseits einen Matchball von Isner bei 4:5 abwehrte. Körperlich war Haas nach weit mehr als vier Stunden sowieso der stärkere Spieler, Isner konnte sich vor dem letzten Seitenwechsel vor Krämpfen gar nicht mehr hinsetzen.

Großer Jubel auch bei Deutschlands bester Tennisspielerin Angelique Kerber. Sie schaffte den Einzug in das Achtelfinale der French Open in Paris. Die Weltranglistenachte setzte sich im Linkshänder-Duell gegen die US-Amerikanerin Varvara Lepchenko mit 6:4, 6:7 (3:7), 6:4 durch. Nach 2:30 Stunden verwandelte die 25-Jährige ihren ersten Matchball mit einem Ass. Nun trifft Kerber auf die Russin Swetlana Kusnezowa.

Kerber erkämpfte sich den Sieg gegen Lepchenko. Foto: EPA/YOAN VALAT
Kerber erkämpfte sich den Sieg gegen LepchenkoBild: picture-alliance/dpa