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Blockupy-Proteste friedlich verlaufen

31. Mai 2013

Die Proteste der Blockupy-Bewegung in der Frankfurter Innenstadt sind weitgehend friedlich verlaufen. Dennoch wurden einige Aktivisten festgenommen. Über die Zahl der Teilnehmer sind Veranstalter und Polizei uneins.

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Blockupy-Protest in Frankfurt/M. (Foto: Conor Dillon)
Bild: Conor Dillon

Mehr als 3000 Demonstranten haben im Banken-Viertel von Frankfurt am Main gegen die Sparpolitik der europäischen Regierungen, gegen Lebensmittelspekulationen der Banken und gegen die Abschiebung von Flüchtlingen protestiert. Sagen die Veranstalter. Die Polizei will nur die Hälfte gezählt haben.

Bereits am frühen Morgen hatten Hunderte Kapitalismusgegner bei strömendem Regen die Zugänge zur Europäischen Zentralbank blockiert. Hunderte Polizisten mit Schutzschilden und Helmen riegelten das Gebäude ab, Wasserwerfer standen bereit. Es kam jedoch zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.

Banker ohne Anzug zur Arbeit

Die Frankfurter Banken haben ihre Sicherheitsvorkehrungen angesichts der Proteste verstärkt. Einige Banker kamen ohne den klassischen Anzug zur Arbeit, viele arbeiteten von zuhause. "Wir sind hier heute in Notbesetzung, mit Jeans und T-Shirt, damit uns nur ja keiner erkennt", sagte ein Händler an der Börse. Die Deutsche Bank und die Frankfurter Sparkasse ließen ihre Filialen in der Innenstadt wegen der Proteste vorsorglich geschlossen.

Im vorigen Jahr hatten sich bei besserem Wetter mehr als 5000 Menschen an den Protesten beteiligt.

Deutlich angespannter war die Lage am Frankfurter Flughafen, wo sich rund 400 Aktivisten eingefunden hatten. Da laut einer Gerichtsentscheidung nur 200 Protestler im Terminal erlaubt sind, riegelte die Polizei die Zugänge ab. Als die Demonstranten trotzdem versuchten, auf das Gelände zu gelangen, kam es zu einem Gerangel mit den Sicherheitsbeamten, die auch Schlagstöcke einsetzten.

Blockupy blockiert EZB

Proteste zum EZB-Jubiläum

Auch auf der Frankfurter "Zeil", einer der größten Einkaufsmeilen Europas, kam es zu Protesten. Für Samstag hat die Blockupy-Bewegung zu einer weiteren Demonstration aufgerufen. Anlass ist der 15. Jahrestag der Europäischen Zentralbank, die am 1. Juni 1998 gegründet worden war. Bei der geplanten Groß-Demo werden bis zu 20.000 Teilnehmer erwartet.

Der Begriff "Blockupy" ist eine Kombination der englischen Begriffe "block" (blockieren) und "occupy" (besetzen). Rund 40 Organisationen unterstützen die Proteste, darunter die Linkspartei, die globalisierungskritische Organisation Attac und die Gewerkschaft Verdi.

mak/qu (afp, dpa, rtr)