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Frodeno mit Triathlon-Weltbestzeit

17. Juli 2016

Das war ein Rekord mit Ansage: Im europäischen Triathlon-Mekka in Franken unterbietet Ironman-Weltmeister Jan Frodeno die Bestzeit über die Langdistanz gleich um Welten.

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Der deutsche Triathlet Jan Frodeno Weltrekord
Bild: picture-alliance/GES-Sportfoto

Weltmeister Jan Frodeno hat einen Weltrekord über die Triathlon-Langdistanz aufgestellt. Der 34-Jährige benötigte am Sonntag bei der Challenge Roth bei Nürnberg für die Strecke von 3,86 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern 7:35:39 Stunden. Er verbesserte damit die Weltbestzeit von Andreas Raelert um fast sechs Minuten. Raelert hatte 2011 ebenfalls in Roth in 7:41:33 Stunden gewonnen.

"Die Schmerzen gehen auf und ab in meinem ganzen Körper. Es war ein harter, harter Weg. Ich werde heute Nacht auf jeden Fall gut schlafen", sagte Frodeno. Er war völlig ausgepumpt im Triathlon-Stadion der mittelfränkischen Stadt. Zweiter wurde Joe Skipper in 7:56:23 Stunden. Der Brite hatte kurz vor dem Ziel noch Nils Frommhold abgefangen. Der Vorjahresgewinner kam nach 7:57:49 Stunden ins Ziel.

Frodeno hatte vor dem Rennen angekündigt, die Zeit von Raelert anzugreifen - und er hielt Wort. Schon beim Schwimmen im Main-Donau-Kanal setzte sich der Olympiasieger von 2008 von seinem schärfsten Rivalen Frommhold ab. Angefeuert von geschätzt weit mehr als 200.000 Zuschauern baute er seinen Vorsprung auf dem Rad aus.

Zeitfahren mit Hindernissen

Zwei Schrecksekunden gab es für Frodeno auf dem Rad. Bei Kilometer 120 stürzte er. Körper und Material überstanden den Vorfall aber unbeschadet. Dann, kurz vor dem Wechsel zum Laufen, hätte ihn beinahe ein unachtsamer Autofahrer erwischt. Frodeno konnte gerade noch ausweichen. Er ließ sich durch die beiden Zwischenfälle nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich im abschließenden Marathon den Weltrekord.

Der deutsche Triathlet Jan Frodeno
Frenetische Zuschauer schreien Jan Frodeno zu seinem RekordBild: picture-alliance/GES-Sportfoto

"Das Rennen hat sehr weh getan, aber einen Rekord bekommt man eben nicht geschenkt", sagte Frodeno im Bayerischen Rundfunk. Seinen Erfolg wird er wohl nicht frenetisch feiern: "Jetzt ist erst mal eine Stuhlparty angesagt. Ich muss mich dringend setzen." Frodenos Saisonhöhepunkt findet im Oktober auf Hawaii statt, wo er seinen Weltmeister-Titel verteidigen möchte.

Dominante Schweizerin

Bei den Frauen ging der Sieg an die Schweizerin Daniel Ryf. Die Ironman-Weltmeisterin lag mit ihrer persönlichen Bestzeit von 8:22:04 Stunden über 20 Minuten vor der Australierin Carrie Lester. "Ich bin selber von der guten Zeit
überrascht", meinte sie. Noch vor zwei Wochen hatte sie bei der Ironman-EM wegen Unterkühlung aufgeben müssen und sich kurzfristig zum Roth-Start entschlossen. Dritte wurde Yvonne Van Vlerken. Die Vorjahresgewinnern aus den Niederlanden verpasste ihren vierten Erfolg in der mittelfränkischen Stadt und damit einen Siegrekord.

to (sid/dpa)