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Frust unter Freien

19. Oktober 2002
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Die finanzielle Lage vieler unabhängiger Produktionsfirmen im Medienbereich ist dramatisch, sagt Claus Bienfait, Vorstandsmitglied des Verbandes der Fernseh-, Film- und Videowirtschaft NRW (VFFVmedia) und Geschäftsführer der Produktionsfirma VideoVision.tv, in einem dpa- Gespräch in Köln.

Die Geschäftsbeziehungen zu großen öffentlich-rechtlichen Sendern gestalteten sich immer schwieriger, sagte Bienfait. "Nur noch ein Viertel bis ein Drittel der Gebühren-Milliarden fließen ins Programm." Der Rest werde für Personalkosten, Pensionskassen, den Unterhalt von Gebäuden und Fuhrparks ausgegeben. "Wir haben die Situation, dass Produktionen nicht mehr stattfinden können." Es müssten Bürgschaften erbracht und Kredite aufgenommen werden.

Öffentlich-rechtliche Sender folgten dem Beispiel der privaten Anstalten, Aufträge an "Tochterunternehmen" zu vergeben. Kulturberichte und Dokumentationen blieben auf der Strecke. Dabei sei das Interesse der Zuschauer an Dokumentarproduktionen aus den Bereichen Kultur und Gesellschaft groß. Angesichts einer neuen Generation von Redakteuren in den Sendern verzögere sich häufig auch die Abnahme. "Wir draußen, wir sind die Soldaten des öffentlich rechtlichen Fernsehens, und uns müssen die Generäle auch mal auf die Schulter klopfen."