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Fußball gegen Hunger

20. März 2009

Der 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga war dem Kampf gegen den Hunger gewidmet, denn fast eine Milliarde Menschen auf der Welt sind unterernährt.

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Ein Fußball liegt im Netz.
Kann Fußball beim Kampf gegen den Hunger helfen?Bild: picture-alliance / Sven Simon
Hansi Müller und Paolo Rossi mit Schulkindern in einem Dorf in Ägypten
Die Ex-Fußballstars Hansi Müller und Paolo Rossi unterstützen den Kampf gegen Hunger in ÄgyptenBild: DFL

Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) leiden 962 Millionen Menschen an Hunger. Vor allem Entwicklungsländer in Afrika wie die Demokratische Republik Kongo, Zimbabwe oder Ägypten sind betroffen. Und das Problem wird immer schlimmer, denn die Zahl der unterernährten Menschen wächst seit einigen Jahren an.

Um auf diese negative Entwicklung hinzuweisen, hat sich die FAO mit den europäischen Fußballvereinen verbrüdert. Unter dem Motto "Professional Football against Hunger" sollten am Wochenende vom 20. bis 22. März Menschen europaweit für die Themen Hunger und Armut sensibilisiert werden.

Millionen Fußballfans mobilisieren

Fußballfans bejubeln ein Tor.
Popularität des Fußballs gezielt einsetzenBild: picture alliance/dpa

"Wir wollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass das Thema Hunger ein sehr großes Problem darstellt", erklärt Tom Bender, Geschäftsführer Marketing und Kommunikation der Deutschen Fußball Liga.

Die Bundesliga erreiche wöchentlich etwa elf Millionen Fußballfans, erzählt Bender. Deshalb sei es selbstverständlich, dass man diese Popularität nutzt, um den Kampf gegen den Hunger zu unterstützen.

Der Großteil der deutschen Fußballfans schaut die Spiele auf dem heimischen Fernseher. Dieses Publikum soll mit TV-Spots während der Übertragungen erreicht werden. Aber auch in den Stadien werden die Spots gezeigt.

Hunger und Armut sind eng verbunden

Tom Bender Portraitfoto.
Tom Bender, DFL-Gechäftsführer MarketingBild: DFL

Um die Glaubwürdigkeit der Kampagne zu steigern, reiste Bender im vergangenen Januar selbst nach Ägypten. Wegen der Armut äußerte er sich sehr betroffen: "In manchen Gegenden müssen die Menschen in einfachen Lehm- oder Wellblechhütten hausen. Viele leben ohne elektrischen Strom und das Trinkwasser ist häufig verschmutzt."

Um die Lebensqualität der betroffenen Menschen zu verbessern, betreuen die Vereinten Nationen unterschiedliche Hilfsprojekte in Afrika. Die Aktion "Professional Football against Hunger" soll auf dieses Engagement aufmerksam machen und Fußballfans zum Spenden animieren.

Ziegen für ägyptische Familien

Auch Bender besuchte auf seiner Reise nach Ägypten solche Projekte: "Wir haben uns nicht nur Hilfsprojekte angeschaut, wir haben erste sogar ins Laufen gebracht. Beispielsweise haben wir einer Familie Ziegen überreicht." Diese Ziegen seien die Lebensgrundlage ganzer Familien, sagt Bender.

Hansi Müller und Tom Bender verschenken Ziegen in einem UN-Hilfsprojekt.
Produkte aus Ziegenmilch sind in Ägypten sehr beliebtBild: DFL

Die Ziegenmilch ist ein wichtiger Nährstofflieferant und im Nahen Osten sehr beliebt. Doch ein paar Nutztiere reichen natürlich nicht aus, um eine Milliarde Menschen zu ernähren. Der Kampf gegen den Hunger erfordere noch viel mehr Einsatz, so Bender.

Mehr Engagement nötig

"Wir werden mit einem solchen Projekt vielleicht etwas Aufmerksamkeit erzielen, aber wir werden das Problem nicht lösen", erzählt Bender. "Die Problematik erfordert weiteres Engagement und ich bin sicher, dass sich die Bundesliga gerade im Kampf gegen den Hunger in den nächsten Jahren weiter engagieren wird."

So kann die Popularität des Fußballs in Deutschland vielleicht dazu beitragen, das Bewusstsein für den Hunger in der Welt zu stärken.

Autor: Yannick Jochum

Redaktion: Arnulf Boettcher