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Katastrophe

Fünf Tote nach Flugzeugabsturz auf Malta

24. Oktober 2016

Sie wollten Menschen- und Drogenhändler im Mittelmeer suchen - dann stürzte ihre Maschine auf Malta jedoch ab. Alle fünf Passagiere einer französischen Anti-Schmuggler-Mission kamen ums Leben. Die Ursache ist unklar.

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Flugzeugabsturz in Malta (Foto: picture-alliance/AP Photo/E. De Gaetano)
Bild: picture-alliance/AP Photo/E. De Gaetano

"Die sterblichen Überreste von fünf französischen Staatsangehörigen sind gefunden worden", schrieb der maltesische Premierminister Joseph Muscat nach dem Flugzeugunglück auf dem Nachrichtendienst Twitter.

Die Maschine war am Montagmorgen am internationalen Flughafen Maltas in Luqa gestartet und kurz darauf nahe der Startbahn abgestürzt und auf dem Boden zerschellt. Augenzeugen hatten nach Angaben der Regierung berichtet, es habe keine Explosion vor dem Unfall gegeben. Feuerwehr und Rettungsdienste sowie Kräfte des Zivilschutzes waren im Einsatz. Laut der Zeitung "Times of Malta" wurden brennende Wrackteile bis auf die Straße außerhalb des Flughafens zwischen den Dörfern Kirkop und Safi geschleudert. In einem von der Zeitung veröffentlichten Video war zu sehen, wie eine schwarze Rauchwolke von der Startbahn aufstieg. Der Flughafen wurde zunächst bis auf Weiteres gesperrt. Am Mittag wurde der Flugbetrieb aber wieder aufgenommen.

Flugzeugabsturz in Malta (Foto: Reuters/D. Zammit-Lupi)
Einsatzkräfte am Unfallort, dem internationalen Flughafen von Malta. Das Kleinflugzeug stürzte dort auf der Startbahn ab. Warum, ist noch unklar.Bild: Reuters/D. Zammit-Lupi

Zunächst war unklar, wie es zu dem Absturz kam. Auch zu den Passagieren gab es widersprüchliche Angaben. Das Flugzeug sei im Auftrag des Verteidigungsministeriums auf einer "Aufklärungsmission" der Zollbehörden im Mittelmeer gewesen, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit. Die Mitarbeiter der Mission sollten die Routen illegaler Menschen- und Drogenhändler im Mittelmeerraum verfolgen. An Bord seien drei Mitarbeiter des französischen Verteidigungsministeriums sowie zwei Angestellte des Flugzeug-Eigners gewesen. Nach Angaben von Maltas Regierung läuft die französische Aufklärungsmission seit fünf Monaten. Die französische Zollbehörde dementierte jedoch, dass sich ihre Beamte an Bord befunden hätten. 

Spekulation über Passagiere: Frontex-Mitarbeiter an Bord?

Kurz nach dem Absturz wurde zunächst spekuliert, dass die Maschine von der EU-Grenzschutzagentur Frontex angemietet und auf dem Weg nach Libyen gewesen sei. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini dementierte derlei Gerüchte jedoch. Auf Twitter schrieb sie, dass das Kleinflugzeug keine Verbindung zu irgendeiner "Aktivität der Europäischen Union" gehabt habe. Zudem seien keine EU-Funktionäre von dem Flugzeugabsturz in Malta betroffen.

Die zweimotorige Maschine vom Typ Metroliner sei in den USA registriert und von einer luxemburgischen Firma gemietet gewesen, berichteten die maltesischen Behörden. Das luxemburgische Unternehmen CAE Aviation bestätigte dies inzwischen. Der französische Verteidigungsminister Drian kündigte derweil an, den Absturz des Kleinflugzeugs gemeinsam mit den maltesischen Behörden untersuchen zu wollen.

vk/kle (dpa, afp, rtr)