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Götz George ist tot

26. Juni 2016

Er war einer der größten und vielseitigsten deutschen Schauspieler - für die meisten war er aber vor allem "Kommissar Schimanski" aus dem Pott: Im Alter von 77 Jahren ist Götz George gestorben.

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Götz George (Foto: Imago)
1938 - 2016Bild: Imago

Wie seine Agentin am späten Sonntagabend in Berlin mitteilte, starb Götz George schon am 19. Juni nach kurzer Krankheit. "Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht", hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung wurde der 1938 in Berlin geborene George bereits in Hamburg im engsten Kreis seiner Familie beigesetzt.

Kult-Rolle "Schimmi"

George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als "Tatort"-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal. Eine seiner berühmtesten Kinorollen hatte der gebürtige Berliner als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in "Der Totmacher" von 1995. In Satiren wie "Schtonk!" oder "Rossini" zeigte George sein komödiantisches Talent.

2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama "George" seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war. Er spielte den KZ-Arzt Josef Mengele ("Nichts als die Wahrheit") und einen an Alzheimer erkrankten Busfahrer ("Mein Vater"), einen Taschendieb ("Das Trio") und einen blinden Klavierlehrer ("Der Novembermann"), einen Öko-Aktivisten ("Lüg weiter, Liebling") und einen todgeweihten Staatsanwalt ("Nacht ohne Morgen").

Fast im Ruhestand

2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Juli wäre George 78 Jahre alt geworden. Vor zwei Jahren hatte er erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen.

wa/se (dpa, afp)