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Brexit-Votum verunsichert Weltwirtschaft

24. Juli 2016

Die G20-Finanzminister wollen nach ihrem Treffen in Chengdu Zuversicht ausstrahlen. Nach dem geplanten Ausstieg Großbritanniens aus der EU ist ihre Botschaft zwar "Alles halb so schlimm", Ungewissheit aber bleibt.

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Gruppenbild der G20-Finanzminister (Foto: Getty Images/AFP/F. Dufour)
Bild: Reuters/Ng Han Guan

Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) sehen sich für mögliche Folgen des geplanten Brexits gut gewappnet. "Die Länder der G20 sind gut aufgestellt, um pro-aktiv potenzielle wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen anzugehen, die sich aus dem Votum im Vereinigten Königreich ergeben", hieß es in der Erklärung, die die Finanzminister nach zweitägigen Beratungen im chinesischen Chengdu verabschiedet hatten. "Für die Zukunft hoffen wir, dass Großbritannien ein enger Partner der EU ist", heißt es in dem Papier weiter. Die G20-Staaten stellten darin aber auch fest, dass das Brexit-Votum der Briten die Ungewissheit für die Weltwirtschaft noch verstärke.

Schäuble erwartet schwierige Verhandlungen

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der sich am Rande der G20-Gespräche mit seinem britischen Amtskollegen Philip Hammond getroffen hatte, sagte: "Wir werden eine gute Zusammenarbeit in schwierigen Verhandlungen haben." Noch zeichne sich keine rasche Linie für einen Austritt Großbritanniens aus der EU ab, so Schäuble.

Hammond sagte, die Unsicherheit über den Brexit würde nachlassen, sobald Großbritannien seine Vorstellungen über die zukünftigen Beziehungen mit Europa entwickelt habe, was zum Ende des Jahres der Fall sein werde. Um Verhandlungen mit der Europäischen Union zu beginnen, muss London gemäß Artikel 50 des Lissaboner Vertrages offiziell den Austritt ankündigen. Danach bleiben zwei Jahre Zeit, um die Bedingungen auszuhandeln. Premierministerin Theresa May hatte angekündigt, Artikel 50 nicht vor Ende des Jahres anzuwenden.

Schwächere Erholung der Weltwirtschaft

Zur Belebung der Weltwirtschaft sprachen sich die G20 in der Erklärung erneut dafür aus, sowohl Strukturreformen als auch geld- und finanzpolitische Maßnahmen zu ergreifen. Mit Blick auf die anhaltende Politik des billigen Geldes durch die Notenbanken hieß es, diese Strategie werde fortgesetzt, um die Wirtschaft zu stützen und Preisstabilität zu erreichen. Die Minister betonten, dass sich die Erholung der Weltwirtschaft zwar fortsetze, aber "schwächer als angestrebt" ausfalle.

Mit ihren Beratungen bereiteten die Finanzminister und Notenbankchefs den G20-Gipfel am 4. und 5. September in der chinesischen Stadt Hangzhou vor. China hält in diesem Jahr erstmals die Präsidentschaft der führenden Industrie- und Schwellenländer.

fab/cw (dpa, rtre)