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G8-Gipfel

7. Juni 2007

In Heiligendamm haben die Regierungschefs der G8 ihre Beratungen aufgenommen. Unterdessen gehen die Proteste der Gipfel-Gegner weiter. Schlauchboote der Umweltorganisation Greenpeace drangen in die Sicherheitszone ein.

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Greenpeace-Schlauchboote sind in die Sperrzone des G8-Gipfels eingedrungen und werden von der Polizei eingekesselt. Foto: DPA
Greenpeace-Schlauchboote drangen in die Sicherheitszone einBild: picture-alliance/dpa

Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen empfing Angela Merkel, als Kanzlerin und G8-Vorsitzende, am Donnerstagsvormittag (7.6) die Gipfelrunde aus den USA, Kanada, Japan, Russland, Frankreich, Großbritannien und Italien zur ersten Arbeitssitzung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Wladimir Putin unterhalten sich in Heiligendamm vor Beginn der ersten Arbeitssitzung. Im Hintergrund stehen links der japanische Premierminister Shinzo Abe, in der Mitte der italienische Ministerpräsident Romano Prodi und rechts der britische Premierminister Tony Blair. Foto: DPA
Angela Merkel begrüßte die GipfelteilnehmerBild: picture-alliance/dpa

Unterdessen schaffte es Greenpeace mit zahlreichen Schlauchbooten in die Sicherheitszone rund um den G8-Gipfel einzufahren. Greenpeace wollte den Staats-und Regierungschefs eine Petition mit einem Aufruf zum Klimaschutz überreichen, sagte ein Sprecher der Umweltorganisation. Als Polizeischiffe die Boote mit zum Teil riskanten Manövern nach einer zehnminütigen Verfolgungsjagd stoppten, wurden nach Greenpeace-Angaben mindestens drei Personen verletzt. Die Umweltorganisation sprach von insgesamt elf Booten, die in die Sperrzone eingefahren seien.

Weitere Proteste erwartet

Bereits am Mittwoch war es rund 10.000 Demonstranten gelungen, in die Sicherheitszone neben den um Heiligendamm gezogenen zwölf Kilometer langen Zaun einzudringen. Mehrere hundert Demonstranten erreichten den Zaun direkt, obwohl Demonstrationen dort verboten sind. Die Blockaden gingen dort teils auch am Donnerstag weiter.

Die Polizei rechnet für den zweiten Gipfeltag mit zahlreichen weiteren, auch militanten Aktionen von Globalisierungskritikern. Man habe Hinweise darauf, dass sich gewaltbereite Demonstranten mit Kartoffeln bewaffneten, die mit Nägeln gespickt seien, sagte ein Polizeisprecher. Ferner sei der Einsatz von Rauch- und Brandbomben geplant. Massenblockaden oder dezentrale Blockaden und die Behinderung des öffentlichen Nahverkehrs würden von G8-Gegnern vorbereitet. Die Polizei rechne ferner mit diversen Ablenkungsmanövern, um Polizeikräfte zu binden.

Polizei arbeitet "am Limit"

Am Vormittag war die Lage zunächst ruhig. Protestierende blockierten abermals Straßen im Umkreis des hermetisch abgesperrten Gipfelortes, doch die Polizei setzte nach eigenen Angaben weiter auf Deeskalation. Am Mittag löste die Polizei die Blockade einer Zufahrt nach Heiligendamm mit Wasserwerfern auf.

In der Nacht zum Donnerstag wurden nach Polizeiangaben insgesamt rund 300 Demonstranten festgenommen. Aus Sachsen-Anhalt wurden weitere Polizisten als Ergänzung angefordert. Man sei mit dem Krafteinsatz "am Limit" angekommen, sagte der Sprecher der G8-Sondereinheit Kavala. Daher sei die für den heutigen Tag geplante Public-Viewing-Veranstaltung in Warnemünde, auf der das Konzert "Deine Stimme gegen Armut" in Rostock hätte übertragen werden sollen, abgesagt worden. (mad)