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Ganz ohne Blechtrommel

Mit einem einzigen Spaziergang in über 100 Jahren deutscher Literaturgeschichte stöbern – das können Besucher in Lübeck. Zusätzlich zu den Gebrüdern Mann ist jetzt auch Günter Grass mit einem eigenen "Haus" vertreten.

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Willkommen im neuen Günter-Grass-HausBild: AP

Nur wenige Fußminuten voneinander entfernt in der unter Denkmalschutz stehenden Altstadt befinden sich nun zwei Museen über die beiden Lübecker Literaturnobelpreisträger Thomas Mann und Günter Grass. Während im "Buddenbrookhaus" Leben und Werk von Thomas Mann geehrt wird, stehen quasi nebenan die Arbeiten des Literaten, Malers und Bildhauers Grass im Mittelpunkt.

Ausstellung über Lebenswerk

Günter Grass und die Ratten
Günter Grass und die "Ratten"Bild: AP

Das "Günter-Grass-Haus" umfasst ein denkmalgeschütztes Haus in der Glockengießerstraße 21 und eine eigens wieder errichtete Remise. Auf 220 Quadratmetern Fläche beleuchtet die Eröffnungsausstellung "Paarungen" das literarische und künstlerische Lebenswerk von Günter Grass, der am 16. Oktober 2002 seinen 75. Geburtstag feierte. Als feste Ausstellung werden Originalmanuskripte des Schriftstellers ebenso zu sehen sein wie Bilder und Skulpturen im angrenzenden Skulpturengarten. Dort steht dann unter anderem der berühmte "Butt im Griff".

Haus mit Vergangenheit

Grass mit Butt vor Gedenkhaus in Lübeck
Günter Grass mit seiner "Butt"Bild: AP

Mit dem "Günter-Grass-Haus" verbindet den Literaturnobelpreisträger eine gemeinsame Geschichte. Ein Teil des Hauses ist sein Eigentum. Seit 1995 ist dort das Sekretariat des Schriftstellers untergebracht. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1320 erstmals erwähnt und hat inzwischen viele Menschen und Berufe beherbergt.

Es gibt Aufzeichnungen, die belegen, dass in dem Haus einst eine Schlachterei und später auch eine Gerberei untergebracht war. Dann aber wechselte das Bild. Das Haus wurde zum Bildhaueratelier und diente einem Stuckateur als Arbeitsstätte. Auch eine Buchdruckerei arbeitete dort.

Forschungsbibliothek und Archiv

Die neue literarisch-künstlerische Bildungsstätte wurde mit Mitteln der Bundesregierung, des Europäischen Fonds unterstützt. Neben den eigentlichen Ausstellungsräumen beherbergt das "Günter-Grass-Haus" eine Forschungsbibliothek, ein Archiv sowie einen Buch- und Kunstladen. Für Besucher ist das Haus von montags bis sonntags geöffnet. (ddp)