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"Die Demokraten sind stärker"

15. November 2015

Unter dem Eindruck der Terroranschläge in Paris hat Bundespräsident Gauck der Opfer von Gewalt und Kriegen gedacht. Die Attentate hätten der Demokratie insgesamt gegolten.

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Bundespräsident Gauck spricht zumVolkstrauertag im Bundestag (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

"Die Gemeinschaft der Demokraten ist stärker als die Internationale des Hasses, wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals aber beugen wir uns dem Terror", sagte Bundespräsident Joachim Gauck in der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag in Berlin.

"Im Angesicht der Verwüstung und des Todes, im Augenblick der Not und der Trauer fühlen wir mit unseren Nachbarn jenseits des Rheins", erklärte das deutsche Staatsoberhaupt mit Blick auf die Terrorangriffe am Freitagabend in der französischen Hauptstadt Paris. Bei der Anschlagsserie waren mindestens 129 Menschen getötet worden. Zu den Attentaten bekannte sich im Internet die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS).

"Neue Art Krieg"

Die Anschläge hätten Frankreich gegolten, aber auch der offenen Gesellschaft, der Lebensweise der Freien und Gleichen in Europa und der ganzen Welt, hob Gauck hervor. Bei den Attentaten von Paris handele es sich um eine neue "Art von Krieg". "Seit Jahren wissen wir, dass die kriegerischen Konflikte näher an uns heranrücken", sagte der Bundespräsident. Es seien Terroristen, die im Namen eines islamistischen Fundamentalismus zum Kampf gegen die Demokraten, gegen universelle Werte und auch gegen Muslime aufriefen, die ihrer barbarischen Ideologie nicht folgten.

Bundespräsident Gauck legt in der Gedenkstätte Neue Wache einen Kranz nieder (Foto: dpa)
Bundespräsident Gauck legt in der Gedenkstätte Neue Wache einen Kranz niederBild: picture-alliance/dpa/K.-D. Gabbert

Gauck erinnerte auch an Deutsche, die bei Auslandsmissionen ums Leben gekommen sind. " Unser Gedenken gilt den Soldaten, aber genauso den Polizisten und den Entwicklungshelfern, die in Auslandseinsätzen starben", sagte das Staatsoberhaupt. Vor der Gedenkfeier hatte Gauck zusammen mit Vertretern von Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat, Bundesverfassungsgericht und Bundeswehr an der zentralen Gedenkstätte Deutschlands, der Neuen Wache in Berlin, Kränze niedergelegt.

Gedenken an Kriegstote und NS-Opfer

Der Volkstrauertag war auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge 1952 wieder eingeführt worden. Seine Ursprünge gehen bis in das Jahr 1922 zurück. Deutschland gedenkt an diesem Tag der Toten der beiden Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus.

wl/fab (dpa, epd, afp)