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Gauck spricht mit Poroschenko

16. November 2014

Die Würdigung der "Samtenen Revolution" bildet den Abschluss der Erinnungsfeiern zu dem großen Umbruch in Europa vor 25 Jahren. Doch die aktuelle Politik drängt sich vor.

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Bundespräsident Gauck (r.) und der Staatschef der Ukraine, Poroschenko in Bratislava (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck ist in der slowakischen Hauptstadt Bratislava mit dem Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko zusammengetroffen (Artikelbild). Einzelheiten des Gesprächs wurden bislang nicht bekannt.

Anlass der Begegnung waren die Feiern zum 25. Jahrestag der "Samtenen Revolution" in der damaligen Tschechoslowakei. An den Feierlichkeiten nahmen auch die Präsidenten der Slowakei, Tschechiens, Polens, Ungarns und Sloweniens teil. Poroschenko sagte in Bratislava, mit Blick auf die Ukraine-Krise, sein Land gehe jetzt den Weg, den die heutige Slowakei vor 25 Jahren beschritten habe: "Wir kämpfen nicht nur für die Ukraine, sondern für Europa und seine Werte."

Bei einem Abendessen würdigte Gauck laut vorab verbreitetem Redemanuskript die Solidarität der Nachbarländer Polen, Slowakei und Ungarn, die der Ukraine im Konflikt mit Russland durch Gaslieferungen zur Seite stünden. Zudem hob das deutsche Staatsoberhaupt den Beitrag osteuropäischer Bürgerrechtler zum Fall des Eisernen Vorhangs hervor.

Samtene Revolution 1989: Demonstranten in Prag
Samtene Revolution 1989: Demonstranten in Prag (Ullstein Bild - CTK)Bild: ullstein bild - CTK

"Jenseits des Atlantiks wird uns Deutschen manchmal ein besonders großer Anteil am Ende des Kalten Krieges zugeschrieben, weil die Mauer mitten durch unser Land verlief", sagte Gauck. "Tatsache ist aber: Widerstand gegen die kommunistischen Regime regte sich in Mittel- und Osteuropa schon deutlich früher."

Die Demonstrationen und Proteste der sogenannten Samtenen Revolution in der damaligen Tschechoslowakei im November 1989 waren ein Schlüsselereignis für den Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa. Am 16. November 1989 demonstrierten in Bratislava Tausende Menschen friedlich für Freiheit und Demokratie. Einen Tag später wurde eine große Studentenkundgebung in Prag von der Polizei niedergeknüppelt. Nach der Überwindung des Kommunismus 1992 löste sich die Tschechoslowakei auf. Nachfolgestaaten sind Tschechien und die Slowakei. Sie gehören der NATO und der EU an.

wl/gmf (dpa, afp)