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Geberländer erhöhen Afghanistan-Hilfe

Peter Philipp31. März 2004

Mit neuen Milliardenzusagen hat die internationale Gemeinschaft auf der Geberkonferenz in Berlin auf die dringende Bitte Afghanistans um Hilfe beim Wiederaufbau des Landes und im Kampf gegen den Drogenanbau reagiert.

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Familienbild der Geberkonferenz in BerlinBild: AP

Die Vereinigten Staaten haben sich bereit erklärt, ihre Unterstützung für den Wiederaufbau Afghanistans um eine Milliarde Dollar auf insgesamt 2,2 Milliarden zu erhöhen. Dies erklärte US-Außenminister Colin Powell am Rande der zweitägigen Afghanistan-Geber-Konferenz (31.3./1.4.) in Berlin. Die USA bleiben damit wichtigster Geldgeber für den Wiederaufbau des Landes.

Zweitgrößter Geldgeber dürfte Japan sein, das sich seit der letzten Geberkonferenz in Tokio und jetzt in Berlin zu einer Hilfe in Höhe von einer Milliarde Dollar verpflichtet hat. Der Gastgeber der Berliner Konferenz, die Bundesrepublik, will ihre bisherige Hilfe in Höhe von 320 Millionen Euro um dieselbe Summe für die kommenden vier Jahre erweitern.

Hilfe und Hoffnung

Aber es geht nicht nur um Geld in Berlin, obwohl der Bedarf unbestritten groß ist und der afghanische Finanzminister Aschraf Ghani davon spricht, dass sein Land für die nächsten Jahre etwa 28 Milliarden Dollar benötige. Afghanistan braucht Ausbildung, es braucht Sicherheit, es braucht Infrastruktur und vieles andere mehr.

Der Interimspräsident Afghanistans, Hamid Karsai, unterstrich, dass man in seinem Land dankbar sei für die internationale Hilfe. Man wisse, dass man es ohne solche Hilfe in den letzten zwei Jahren nicht so weit gebracht hätte. Neben aller materiellen Hilfe es sei es sei vor allem wichtig, dass es neue Hoffnung gebe - Hoffnung auf Sicherheit, Hoffnung auf Demokratie.

"Kooperation der Zivilisationen"

Mohn mit Opium
Drogenanbau in AfghanistanBild: AP

Ein wichtiger Schritt in Richtung auf eine solche Demokratie wird natürlich mit den Wahlen gemacht werden, die inzwischen auf September verschoben sind. Der Bundeskanzler begrüßte die Verschiebung und drückte die Hoffnung aus, dass diese Wahlen in freier und sicherer Atmosphäre abgehalten werden können. Ein weiterer wichtiger Schritt ist natürlich die Herstellung von Sicherheit, ein dritter ist der Kampf gegen den Drogenanbau und ein vierter Aspekt ist die Entmachtung der "Warlords", die weiterhin in den Provinzen des Sagen haben.

Mit Geld allein lassen sich diese Aufgaben nicht bewerkstelligen, ohne Geld aber auch nicht. Finanzminister Ghani erinnerte die Welt daran, dass Hilfe für Afghanistan auch eine Investition der Geberländer sei und Präsident Karsai geriet förmlich ins Schwärmen, als er davon sprach, sein Land habe eine Zusammenarbeit der Zivilisationen initiiert.

"Afghanistan liefert ein wunderbares und einzigartiges Beispiel von Kooperation der Zivilisationen. In Afghanistan haben wir Weltreligionen, Weltkulturen und Weltgegenden, die alle miteinander und mit dem afghanischen Volk kooperieren".