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Gebete für die Opfer von Auschwitz

27. Januar 2013

Holocaust-Überlebende und Politiker haben in Polen und in Deutschland der Opfer des Holocaust gedacht. Ihre Botschaft: das ehemalige KZ muss eine Warnung für alle künftigen Generationen sein.

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Auschwitz-Überlebende, (Foto: epa)
Bild: picture-alliance/dpa

Kränze haben sie niedergelegt - für all jene, die während des Nationalsozialismus im Konzentrationslager Auschwitz um's Leben gekommen sind. Menschen, die den Holocaust überlebt haben, Politiker und Jugendliche sind auf dem Gelände des früheren Vernichtungslagers Auschwitz zusammengekommen, um an die Gräuel der Nationalsozialisten zu erinnern. "Auschwitz ist der schrecklichste Ort in der Geschichte der Menschheit", sagte der israelische Botschafter in Polen, Zvi Raf-Ner, vor der so genannten Todeswand. Dort waren tausende Widerstandshäftlinge erschossen worden. Eine ehemalige Lager-Insassin forderte Engagement gegen diejenigen, die die Verbrechen des Nationalsozialismus leugnen.

Soldaten der Roten Armee hatten am 27. Januar 1945 Auschwitz-Birkenau befreit. Zu dem Zeitpunkt waren noch gut 6000 Häftlinge im größten der nationalsozialistischen Vernichtungslager. Kurz zuvor hatten die Nazis fast 60.000 Gefangene von Auschwitz aus auf einen so genannten Todesmarsch getrieben.

Gedenkveranstaltungen in Deutschland

Auch in Deutschland haben tausende Menschen an die Toten von Auschwitz erinnert. In der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar sagte Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Diezel, CDU, trotz intensiver Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte seien Antisemitismus und Rassismus bis heute nicht vollständig überwunden. Angesichts des nahenden 80. Jahrestags der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Aufarbeitung der Nazi-Diktaur niemals ruhen dürfe. In ihrer wöchentlichen Videobotschaft sagte sie, "die Shoa war etwas, was einen vollkommen fassungslos macht, auch im Rückblick." Deutschland habe eine "immer währende Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus, für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und vor allen Dingen auch für den Holocaust", erklärte Merkel.

Ein Holocaust-Überlebender berichtet

Kirchen sprechen über eigene Versäumnisse

Der Holocaust-Gedenktag war auch Thema zahlreicher Gottesdienste. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs sagte, die Kirchen hätten in der NS-Zeit mutiger widerstehen müssen. Auch der Berliner Bischof Markus Dröge erinnerte an die Verstrickung der evangelischen Kirche in das NS-Regime. Diese sei keine Randerscheinung gewesen, sagte er in einem Gottesdienst in Berlin. In den Nachkriegsjahren sei das eigene Versagen von der Kirche nicht gründlich aufgearbeitet worden.

cd/re (dpa, kna, epd)