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Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

16. November 2014

Deutschland hat am Volkstrauertag der Toten beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der israelische Diplomat und Publizist Primor lobte den Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte.

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Volkstrauertag in Berlin: Kranzniederlegung in der zentralen Gedenkstätte (Fot: Reuters)
Bild: Reuters/F. Bensch

Zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt legten Bundespräsident Joachim Gauck und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an der zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik am Boulevard Unter den Linden in Berlin Kränze nieder (Artikelbild). An der Zeremonie nahmen auch der Bundesverfassungsrichter Fedinand Kirchhof, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) als amtierender Bundesratspräsident und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) teil.

Gedenkstunde im Bundestag

Bei der Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag bescheinigte der ehemalige israelische Botschafter in Berlin, Avi Primor, den Deutschen eine vorbildliche Rolle bei der Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte. Deutschland sei mit der Zeit in Sachen Erinnerung und Gewissensforschung weltweit ganz vorbildlich geworden, sagte der 79-Jährige. "Mit so einem Deutschland trauere ich gern zusammen."

Bundespräsident Gauck (l.) und Israels Ex-Botschafter Primor bei der Gedenkstunde im Bundestag (Foto: Reuters)
Bundespräsident Gauck (l.) und Israels Ex-Botschafter Primor bei der Gedenkstunde im BundestagBild: Reuters/F. Bensch

Primor verwies darauf, dass andere Staaten mit Denkmälern und Gedenkstätten an große Siege erinnerten und Helden würdigten, die dem Vaterland Ruhm gebracht hätten. Aber - fuhr der Diplomat mit Blick auf den Nationalsozialismus fort - "wo haben Sie jemals weltweit eine Nation gesehen, die Denkmäler baut, um sich an die eigene Schande, an das eigene Verbrechen zu erinnern?" Das hätten bis heute nur die Deutschen getan. Primor war von 1993 bis 1999 Botschafter Israels in Deutschland.

Gauck gedachte in einer Ansprache der Opfer von Gewalt und Krieg, der Kinder, Frauen und Männer aller Völker. "Unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen - zu Hause und in der ganzen Welt", sagte das deutsche Staatsoberhaupt. Gauck erinnerte an Opfer der heutigen Kriege und Bürgerkriege, von Terrorismus und politischer Verfolgung. Getrauert, so der Präsident werde auch um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Ausland ihr Leben verloren hätten. Gauck erinnerte auch die Menschen, die in Deutschland Opfer von Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache geworden sind.

wl/gmf (dpa,epd)