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Gefängnisrevolte von Abu-Sayyaf-Rebellen endet blutig

15. März 2005

Bei der Niederschlagung einer Gefängnisrevolte in der philippinischen Hauptstadt Manila sind über 20 inhaftierte Mitglieder der radikalislamischen Terrorgruppe Abu Sayyaf getötet worden, darunter vier Anführer.

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Polizei erstürmt GefängnisBild: AP


Unter den Toten auch der als "Commander Robot" bekannt gewordene Galib Andang, sagten Innenminister Angelo Reyes und die Polizei. Andang war einer der Anführer des Abu-Sayyaf-Kommandos, das Ostern 2000 drei Mitglieder der Göttinger Familie Wallert und 18 weitere Touristen von einer Ferienanlage auf der malaysischen Insel Sipadan entführt hatte.

Reyes erwähnte drei der vier getöteten Abu-Sayyaf-Anführer namentlich. Neben Andang waren dies noch Alhamzer Manatad Limbong, der den Kampfnamen Kosovo trug, und Nadzmie Sabtulah alias Commander Global getötet. Alle drei waren an Entführungen und anderen Terrorakten beteiligt. "Die Terroristen haben bekommen, was sie verdient haben", sagte Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo. Die Einsatzkräfte hätten ihnen "alle Chancen für eine friedliche Aufgabe gegeben".

Ausbruchversuch und Erstürumung

Der Aufstand hatte am Montag begonnen, nachdem ein Ausbruchversuch gescheitert war. Nach Angaben der Polizei hatten die Rebellen bei der Frühstücksausgabe zunächst Wachmänner überwältigt und ihnen die Waffen abgenommen. Dabei waren bereits drei Aufseher und zwei Abu-Sayyaf-Rebellen getötet worden.

Vor der Erstürmung feuerte diue Polizei Tränengassalven in das Gefängnis. Eine Stunde nach Beginn des Einsatzes erklärte Polizeisprecher Avelino Razon, die Sicherheitskräfte kontrollierten alle Flure. Mindestens sechs Polizisten wurden verletzt. Es habe heftige Gefechte mit den Abu-Sayyaf-Kämpfern gegeben, hieß es. Die Sicherheitskräfte hatten das Hochsicherheitsgefängnis in einem Vorort Manilas am Dienstagmorgen gestürmt, nachdem Verhandlungen über eine friedliche Beendigung des Aufstandes ohne Erfolg abgebrochen worden waren. In Fernsehbildern war Rauch über dem Gebäude zu sehen, Schüsse waren zu hören.

Verhandlungen gescheitert

In dem Gefängnis sitzen rund 470 Häftlinge ein, darunter auch mehr als 100 Abu-Sayyaf-Rebellen. Die Rebellen hatten in Verhandlungen mit prominenten Politikern unter anderem persönliche Unversehrtheit und einen baldigen Prozess gefordert, was ihnen zunächst auch zugesichert wurde. Als immer neue Forderungen erhoben wurden, scheiterten die Verhandlungen schließlich. "Das Gebäude wurde wieder von unseren Kräften übernommen", sagte Innenminister Angelo Reyes nach der Erstürmung. "Wir haben die Kontrolle." (arn)