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Gefängnisstrafe fürs Kaugummi-Kauen

26. April 2006
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Weil er bei einer Atatürk-Gedenkstunde ein Kaugummi gekaut haben soll, drohen einem türkischen Kommunalpolitiker wegen Beleidigung des Republikgründers jetzt ein bis drei Jahre Haft. Dem örtlichen Militärvertreter war nicht entgangen, dass der Kreisvorsitzende der Regierungspartei AKP ein Kaugummi im Mund hatte, als er bei der Feierstunde in der Kleinstadt Fatsa am Schwarzen Meer einen Kranz niederlegte. Der Major erwirkte eine Anzeige, ein Richter erließ Haftbefehl, wie türkische Zeitungen berichteten. Die Rechtfertigung des 38-Jährigen, er habe Mundgeruch nach einem Knoblauchessen verdecken wollen, fruchtete nicht. Nach einem Sondergesetz zum Schutz des Andenkens Atatürks können Beleidigungen des Staatsgründers mit Gefängnisstrafen geahndet werden.