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Geheime IS-Papiere aufgetaucht

7. März 2016

Für die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) wäre dies eine erhebliche Schlappe: Sicherheitsbehörden sollen Medienberichten zufolge im Besitz etlicher geheimer IS-Papiere sein. Auch deutsche Behörden.

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Deutschland Razzia gegen IS-Terroristen
Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken/

Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, sind dem "Islamischen Staat" (IS) offenbar geheime Dokumente mit den Namen seiner ausländischen Kämpfer abhanden gekommen. Dem Rechercheverbund aus Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR liegen dem Bericht zufolge mehrere Dutzend als "geheim" eingestufte IS-Dokumente vor. Sie sollen auch Informationen über deutsche Kämpfer enthalten. Das Material soll aus internen Befragungen stammen.

Lieber Kämpfer oder Selbstmord-Attentäter?

Wie die Süddeutsche Zeitung weiter schreibt, muss jeder IS-Freiwillige gegenüber einer sogenannten General-Grenz-Verwaltung insgesamt 23 Fragen beantworten. Neben Name, Kampfname und vorherigem Wohnort werden auch Infos zu Schleusern, Angehörigen und sogenannter Dschihad-Erfahrung abgefragt. Die in das von der Terrororganisation beherrschte Gebiet in Syrien Einreisenden könnten zudem angeben, ob sie beispielsweise als Kämpfer oder als Selbstmord-Attentäter eingesetzt werden wollen.

Das Blatt zitiert das Bundeskriminalamt mit der Aussage: "Wir gehen davon aus, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um echte Dokumente handelt." Die Rede ist von einem größeren Datenleck, das Tausende solche Personalbögen umfassen soll.

Die Dokumente sollen nun dabei helfen, Mitgliedern der Terrorgruppe den Prozess zu machen. Aus den Unterlagen geht - der Süddeutschen Zeitung zufolge - auch hervor, welche Deutschen beim IS offenbar über besonderen Einfluss verfügen und wer für neue Rekruten bei deren Einreise als eine Art Bürge agiert. Unter ihnen befindet sich der deutsche Islamist Christian Emde, der den Publizisten Jürgen Todenhöfer bei dessen Reise durch das IS-Territorium begleitete.

Deutschland Prozess IS-Terrorist Nils D. in Düsseldorf
Stand gerade in Düsseldorf vor Gericht: IS-Terrorist Nils D.Bild: DW/M. Gopalakrishnan

ml/wl (sz)