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Geht der Vierkampf um den Meistertitel weiter?

27. Januar 2012

Zum Auftakt des 19. Bundesliga-Spieltags gewinnt Hannover gegen Nürnberg mit 1:0. Das Titelrennen allerdings geht erst am Samstag weiter und das ist spannend wie selten zuvor: Vier Teams liegen fast gleichauf vorne.

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Hannovers Torschütze Mohammed Abdellaoue (r.) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0 mit Hannovers Konstantin Rausch (Foto: dapd)
Rausch (l.) und AbdellaoueBild: dapd

Die Remis-Könige von Hannover 96 haben es endlich mal wieder geschafft: Nach acht erfolglosen Bundesliga-Partien mit zuletzt fünf Unentschieden in Serie gewann das Team von Trainer Mirko Slomka zum Auftakt des 19. Spieltags gegen den 1. FC Nürnberg verdient mit 1:0 (1:0). Das zehnte Saisontor von Top-Stürmer Mohammed Abdellaoue in der 18. Minute festigte vor rund 35.000 Zuschauern den siebten Tabellenplatz der Niedersachsen. Dagegen erlitten die in der Offensive harmlosen und in der Abwehr anfälligen Nürnberger wieder einen empfindlichen Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg. Der zuvor zweimal siegreiche FCN enttäuschte vor allem in der ersten Hälfte und belegt weiterhin Platz 12. Bei den Gastgebern stachen besonders Abdellaoue und der lauffreudige Konstantin Rausch heraus, im Trikot des 1. FC Nürnberg überzeugte Torwart Raphael Schäfer mit zahlreichen Paraden und mit Abstrichen Mittelfeldspieler Jens Hegeler.

Das Rennen um die Topplätze in der Fußball-Bundesliga geht erst am Samstag (28.01.2012) richtig los. Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04, nur ein Zähler dahinter Borussia Mönchengladbach: Selten lag in der Fußball-Bundesliga die Tabellenspitze so eng zusammen. Das Ziel der Konkurrenz am 19. Spieltag lautet: Aufholen! Dazu müssten die Top-Vier allerdings erst einmal selbst Punkte liegen lassen.

Bayern-Auftaktpleite nur ein Ausrutscher?

Der Mönchengladbacher Patrick Herrmann (r.) trifft gegen Bayern-Keeper Manuel Nauer (Foto: AP/dapd)
Neuer musste in Gladbach dreimal hinter sich greifenBild: dapd

Möglicherweise strauchelt ja der Spitzenreiter erneut. Zum Auftakt der Rückrunde kam der FC Bayern in Mönchengladbach unter die Räder. Jetzt ist der VfL Wolfsburg in München zu Gast, der mit einem Heimerfolg gegen Köln gestartet war. Doch so recht scheint der Trainer der Wölfe, Felix Magath, nicht an einen Erfolg zu glauben: "Die Ausgangslage ist, dass sich die Bayern für ihre schwache Leistung in Mönchengladbach rehabilitieren wollen. Und für uns geht es darum, so gut wie möglich gegen diese Bayern zu spielen." Jeder wisse, ergänzte Magath, dass der FC Bayern die bessere Mannschaft habe und der klare Favorit sei.

Souveräner als die Dortmunder kann man nach dem Jahreswechsel kaum wieder mit dem Fußball beginnen: Mit 5:1 glänzte der deutsche Meister beim Hamburger SV und ist Tabellen-Zweiter. Jetzt kommt Hoffenheim, das weit hinter den Ansprüchen seiner eigenen Fans herhängt. Dessen Trainer, Holger Stanislawski, macht so auch aus der Not eine Tugend: "Was haben wir denn am Wochenende zu verlieren? Wer traut uns überhaupt irgendetwas zu in Dortmund? Niemand!" Ob das allerdings reicht, um dem BVB Punkte abzuluchsen, ist eher fraglich.

Bleiben Schalke und Gladbach dran?

Schalkes Trainer Huub Stevens schaut skeptisch (Foto: dpa)
Der Skeptiker Huub StevensBild: picture-alliance/dpa

Der Ranglisten-Dritte, Schalke 04, muss zum 1. FC Köln und könnte dort, nach dem Heimsieg gegen Stuttgart, eigentlich mit breiter Brust auflaufen. Doch der Trainer der Königsblauen, Huub Stevens, tritt ordentlich auf die Euphoriebremse: "Ich denke nicht, dass das ein leichtes Spiel wird. Weil es in der Bundesliga keine leichten Spiele gibt. Jeder Gegner kann jeden schlagen."

Klingt nach Plattitüden, stimmt aber. Der Beweis dafür ist die vierte Mannschaft aus dem Top-Quartett der Fußball-Bundesliga: Borussia Mönchengladbach. Wer hätte dem in der letzten Spielzeit gerade dem Abstieg entronnenen Altmeister schon zugetraut, nach dem 18. Spieltag nur einen Zähler hinter den punktgleichen Bayern, Dortmund und Schalke zu stehen. Damit gehört die Borussia zu den Gejagten und muss sich nun am Sonntag in Stuttgart beweisen. VfB-Kapitän Serdar Tasci ist gewarnt, aber auch zuversichtlich, trotz der Pleite auf Schalke: "Sie haben in dieser Saison zweimal gegen Bayern gewonnen, das schafft nicht jeder und sie stehen zu Recht mit da oben. Sie haben eine kompakte Mannschaft und das wird kein einfaches Spiel, das wissen wir. Aber wir spielen zuhause." Jetzt müsse man das Spiel gegen Schalke vergessen gegen Gladbach wieder von Null anfangen, fordert Tasci von seinen Kollegen.

Holt ein Verfolger einen Dreier?

Der Leverkusener Lars Bender (v.) und der Wolfsburger Mario Mandzukic versuchen den Ball zu spielen (Foto: dpa)
Bender (v.) will den DreierBild: picture-alliance/dpa

Die ersten beiden Verfolger der Spitzengruppe sind schon sechs bzw. sieben Zähler entfernt und nehmen sich jetzt auch noch die Punkte gegenseitig weg: Werder Bremen, der Tabellen-Fünfte, empfängt den Sechsten, Bayer Leverkusen. Beide brauchen den Dreier. Mittelfeldakteur Lars Bender von Bayer 04 meint: "Wenn man auf die Tabelle blickt, dann sind wir einen Punkt an Bremen herangerückt und können mit einem Sieg vorbeiziehen. Ich gehe mal davon aus, dass eventuell nicht alle ganz oben gewinnen, so dass man zumindest dann wieder in Reichweite ist." Man werde hoch motiviert in die Partie reingehen und am besten gewinnen, ist sich Bender sicher.

Die weiteren Partien haben mit der Spitze direkt nichts zu tun. In Berlin will Hertha-Trainer Michael Skibbe, nach der Niederlage in Nürnberg, zumindest ein gelungenes Heim-Debüt hinlegen. Dazu soll ein Sieg gegen den Hamburger SV her. Abstiegskampf pur gibt es in Augsburg zu sehen: Das Ligaschlusslicht empfängt den Tabellen-16. aus Kaiserslautern. Beide sind nur zwei Punkte voneinander entfernt.

Zum Abschluss des Spieltags steht neben dem Aufeinandertreffen von Stuttgart und Mönchengladbach noch das Kellerduell zwischen dem Tabellen-15. und dem Vorletzten auf dem Programm: Mainz 05 erwartet den SC Freiburg.

Autor: Calle Kops
Redaktion: Wolfgang van Kann

Hinweis: Die Deutsche Welle berichtet am Samstag (27.01.2012) in ihrem Live-Stream vom 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga ab 16.05 MEZ.