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Casper, der Geister-Oktopus

Richard Connor / fs7. März 2016

Zoologen haben einen geisterhaften Tintenfisch bei Hawaii entdeckt - offensichtlich eine völlig neue Art. Ganz ohne Pigmente ähnelt er dem Spuk-Gespenst "Casper" aus dem gleichnamigen Kinofilm.

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USA Tiefseeexpedition Okeanos Explorer vom NOAA Oktopus
Bild: NOAA

Das ferngesteuerte, unbemannte Forschungs-U-Boot "Deep Discoverer" hat den kleinen Oktopus während einer Fahrt über den Meeresboden vor der Hawaii-Insel Necker aufgespürt und gefilmt.

Eigentlich war der Unterwasser-Roboter auf einer geologischen Forschungsmission als er auf einer ebenen und steinigen Fläche in 4290 Meter Tiefe auf das Tier stieß.

"Es war ein erstaunlich kleiner Oktopode, der auf einer flachen Steinplatte saß, die von einer leichten Sedimentschicht bestäubt war", beschrieb der Zoologe Michael Vecchione von der U.S. Meeres- und Wetterbehörde NOAA das Zusammentreffen.

"Das Erscheinungsbild dieses Tieres war etwas, was noch nie irgendwo beschrieben worden war, und es war auch die tiefste Beobachtung eines derartigen Kopffüßlers, die es je gab."

In einem Video, das auf der NOAA-Webseite veröffentlicht wurde, spekulierten die Forscher, dass es sich wahrscheinlich um eine neue entdeckte Art handele.

"Wie der freundliche Cartoon-Geist"

Anders als andere Kopffüßler hatte der Oktopus keinerlei Pigmente. "Das führte zu der geisterhaften Erscheinung, woraufhin in den sozialen Medien der Vorschlag entstand, dass er 'Casper' genannt werden solle - wie der freundliche Cartoon-Geist. Es ist höchstwahrscheinliche eine bisher nicht beschriebene Art. Vielleicht ist es sogar eine bisher unbekannte Gattung."

Desweiteren wirkte der Oktopus "nicht sehr muskulös" und er hatte keine Flossen, sagte Vecchione. Die Abwesenheit von sonst üblichen Flossen dürfte für die Zoologen noch ein interessanteres Detail sein als die durchsichtige Färbung.

Die Projekt-Zukunft-Zuschauerfrage

Andere Oktopoden, die in diesen Tiefen leben, haben normalerweise ausgeprägte Flossen am Kopf, die Elefantenohren ähneln. Sie werden deshalb als "Dumbo-Oktopoden" bezeichnet - auch nach einem Cartoon-Filmstar: Der Elefant Dumbo hat Ohren, die so groß sind, dass er damit fliegen kann.

Bevor eine Studie zu Casper veröffentlicht wird, möchten die Zoologen der NOAA noch Beobachtungen eines deutschen Forschungsteams abwarten, das derzeit im Ostpazifik tätig ist.