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Gelungener Abend für einen traurigen Anlass

Ralf Lehnert, Berlin29. Januar 2005

Am schlimmsten hat das Seebeben in Südasien die Provinz Aceh in Indonesien getroffen. Ein Benefizkonzert für die SOS-Kinderdörfer der Region soll helfen. Die Deutsche Welle war einer der Veranstalter.

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Eines der Tsunami-Opfer in IndonesienBild: AP

Mehr als 220.000 Menschen fanden in den Fluten in Indonesien den Tod. Viele der Todesopfer sind Kinder. Viele Kinder, die mit dem Leben davonkamen, machte die Flut zu Waisen. Eine Institution, die sich um diese Kinder kümmert sind die SOS-Kinderdörfer.

Die Organisatoren des Benefizkonzertes hatten das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. mit Bedacht gewählt. Denn der Chor der Reformationskirche Berlin-Moabit und das Orchester der Berliner Musikfreunde spielten die Totenmesse am Freitagabend (28.1.2005) für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien. Die Vertretung des Saarlandes beim Bund und die Deutsche Welle (DW) richteten das Konzert aus, der Erlös ging an die Arbeit der SOS-Kinderdörfer in Indonesien.

In einer Sekunde alles verloren

Wie furchtbar die Folgen der Flut für die Kinder sind, und wie nötig gerade sie Hilfe brauchen, schilderte Sabine Conquest von den SOS-Kinderdörfern: "Wir alle mögen uns kaum vorstellen, was in so einer kleinen Kinderseele vor sich geht, die von einer Sekunde zur anderen plötzlich das gesamte Umfeld verloren hat: die Familie, die Freunde, das Dorf, die Stadt. Alles ist weg. Todesangst und schwere Schockzustände versuchen wir mit Spielen, Singen und Malen mit den Kindern zu verarbeiten, versuchen ihnen ein Stück Normalität zurückzugeben, damit sie später über das Erlebte reden können und es dann später auch verarbeiten können."

Großer Trost

Außerdem suche die Organisation nach Kindern, die ihre Eltern verloren haben und permanente Betreuung brauchen werden, erklärte Conquest. Für sie solle zunächst eine provisorische Unterkunft geschaffen werden. Die Kinder müssten mit den Bildern eines ungeheuerlichen Schreckens in den Herzen weiterleben, sagte auch Ratna Sinaga, Kulturattaché der indonesischen Botschaft. Sie bezeichnete die Unterstützung gerade aus Deutschland als großen Trost für Indonesien in der schweren Zeit. Gleichzeitig rief Sinaga auf: "Mögen wir an diesem Abend der vielen Opfer des Tsunami in allen betroffenen Ländern gedenken. Mögen wir aber auch nicht vergessen, dass das Leben weitergeht und das wir uns jetzt mit Zuversicht und Mut, den Blick nach vorne gerichtet an den Wiederaufbau begeben und uns um die Überlebenden kümmern."

Damit sie sich um die Überlebenden kümmern können, benötigen Organisationen wie SOS-Kinderdörfer Geld: Das war auch dem Publikum klar. Und daher füllten sich die großen Sammelbüchsen, die am Ausgang standen am Ende des Konzertes rasch. Ein gelungener Abend aus einem traurigen Anlass.