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Auftakt im Europapokal

15. September 2009

Der VfL Wolfsburg hat einen verheißungsvollen Start in der Champions League hingelegt: Gegen ZSKA Moskau feierte der VfL einen 3:1-Heimsieg. Die Bayern taten sich beim 3:0-Sieg gegen Maccabi Haifa schwerer.

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Grafite am Ball gegen Moskau (Bild:dpa)
Gelungene Premiere für WolfsburgBild: picture-alliance/ dpa

Die 36. Minute an diesem 15. September 2009 wird wohl in die Wolfsburger Geschichtsbücher eingehen: Denn als der Brasilianer Grafite zum 1:0 einschiebt, brandet auf den Tribünen in Wolfsburg der erste Champions-League-Jubel überhaupt auf. Denn: Das Tor des Spielers des Jahres war das erste der Vereinsgeschichte in der Königsklasse. Der Jubel war noch nicht ganz verhallt, da traf Grafite schon wieder: Per Elfmeter, fünf Minuten später. Und spätestens bei seinem dritten Treffer in der 87. Minute dürfte sich der Torschützenkönig der letzten Saison wohl endgültig bei den Fans unsterblich gemacht haben.

Grafite bejubelt seinen Terffer zum 1:0 (Foto dpa)
Mann des Spiels: GrafiteBild: picture-alliance/ dpa

Trainer Armin Veh war überraschend offensiv in die Partie gestartet und hatte mit Dzeko, der zuletzt nur einmal in fünf Bundesliga-Partien getroffen hatte, mit Obafemi Martins und eben Grafite drei Stürmer aufgeboten. Das zahlte sich am Ende aus, als Moskau durch den Anschlusstreffer noch mal heranzukommen drohte.

"Das war kein berauschendes Spiel, aber darum ging es auch gar nicht", sagte Trainer Veh. "Wir wollten kein Spektakel liefern, sondern defensiv gut stehen und gewinnen. Wir waren die bessere Mannschaft, haben sehr wenige Chancen zugelassen und verdient gewonnen."

Der VfL legt also unter dem Strich einen ordentlichen Start hin, nach zuletzt drei Niederlagen in Folge in der Bundesliga. Im zweiten Spiel der Gruppe B unterlag Beskitas Istanbul dem Favoriten Manchester United mit 0:1.

Müller schießt Bayern an die Gruppen-Spitze

Franck Ribery liegt am Boden (Foto AP)
Dieses Mal kein Tor: Franck RibéryBild: AP

Der Rekordmeister aus Bayern kam etwas schleppender in die Partie, aber auch hier gab es einen Matchwinner: Thomas Müller. Der Stürmer mit dem berühmten Nachnamen nutzte seine Chance und traf wie zuletzt gegen Dortmund gleich doppelt. Bayern-Trainer Loius van Gaal schenkte ihm wie auch dem französischen Mittelfeldstrategen Franck Ribéry das Vertrauen von Beginn an. Doch weder Ribéry noch der zuletzt stark aufspielende Neuzugang Arjen Robben konnten in der ersten Halbzeit Zählbares herausspielen.

Erst in der 64. Minute brachte Daniel van Buyten die Bayern mit 1:0 in Führung. Die Treffer von Müller fielen erst kurz vor Schluss (85. + 88. Minute). "Das war natürlich ein Arbeitssieg. Aber im ersten Spiel waren nur die drei Punkte wichtig", sagte van Buyten. Doppel-Torschütze Müller gab sich ganz bescheiden."Als das erste Ding drin war, waren wir froh. Meine zwei Tore waren nur noch zur Absicherung."

Daniel Van Buyten im Kopfballduell (Foto: AP)
Traf zum 1:0 - Van BuytenBild: AP

Trainer van Gaal zeigte sich zufrieden. "Ich denke, wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, aber keine Tore gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Bälle verloren, da war die Ordnung etwas weg. Das habe ich korrigiert, und dann haben wir am Ende die Tore gemacht." Die zweite Partie der Gruppe A zwischen Juventus Turin und Girondins Bordeaux endete 1:1-Unentschieden.

Außerdem spielte noch die Gruppe C. Dort setzten sich die Favoriten durch: Olympique Marseille unterlag dem AC Mailand mit 1:2 und Real Madrid gewann in Zürich mit 5:2. In der Gruppe D gewann der FC Chelsea gegen den FC Porto mit 1:0 und Atletico Madrid spielte gegen APOEL Nikosia 0:0-Unentschieden.

Mittwoch folgt Stuttgart

Noch schlechter als Wolfsburg ist der VfB Stuttgart in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Zuletzt gab es beim Hamburger SV eine 1:3-Pleite. Im eigenen Stadion gegen die Glasgow Rangers wollen die Schwaben am Mittwoch (16.9.) unbedingt einen Erfolg verbuchen. Der schottische Rekordmeister wird die Punkte aber nicht einfach abliefern. Immerhin kommt das Team als aktueller Tabellenführer nach Stuttgart.

HSV mit breiter Brust

HSV-Trainer Labbadia schwimmt auf einer Erfolgswelle (Foto: AP)
HSV: Mit breiter Brust in die Europa LeagueBild: AP

Am Donnerstag (17.9.) beginnt dann für die drei deutschen Teilnehmer in der neugeschaffenen Europa League das internationale Engagement. Mit breiter Brust und großem Selbstvertrauen kann Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV an die Aufgabe gehen. Zwar muss das Team von Trainer Bruno Labbadia noch lange auf den am Kreuzband verletzten Paulo Guerrero verzichten. Aber "die Situation bedeutet auch eine Chance für unsere Jungen", gibt sich Labbadia zuversichtlich. Der HSV hat zunächst ein Auswärtsspiel und startet bei Rapid Wien in die Gruppenphase. Der 32-fache österreichische Meister hat sich auf einen Ansturm der Fans vorbereitet und zieht für das Spiel gegen die Hamburger ins Ernst-Happel-Stadion um, das gut 50.000 Zuschauer fassen kann. Die heimische Arena hätte nur 17.600 Fans Platz geboten.

Hertha und Werder müssen sich steigern

Hertha BSC hat bei seinen Fans zuletzt viel Sympathie eingebüßt. In der vergangenen Saison hatten die Berliner noch um die Meisterschaft mitgespielt. Jetzt findet sich das Team von Trainer Lucien Favre auf dem vorletzten Platz der Bundesligatabelle wieder. Und deshalb sollten die Hauptstädter den ersten Heimspielgegner in der Europa League durchaus ernst nehmen. Gast im Olympiastadion ist der FK Ventspils aus Lettland. Werder Bremen schließlich reist auf die portugiesische Ferieninsel Madeira. Entspannung und Ruhe wären im ersten Spiel der Europa League bei Nacional Funchal allerdings fehl am Platz. Denn Nachlässigkeiten wie zuletzt beim 0:0 gegen Hannover 96 dürfen sich die Bremer im europäischen Fußball ganz sicher nicht leisten.

Autoren: Olivia Fritz / Joachim Falkenhagen
Redaktion: Arnulf Boettcher