1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

SUVs verhindern sinkende CO2-Bilanz

12. Juni 2015

SUVs - die dicken, sportlichen Geländewagen - sieht man immer häufiger auf Deutschlands Straßen. Sie sind leistungsstärker als unsere 08/15-PKW, verbrauchen aber auch umso mehr Sprit. Und das versaut uns die CO2-Bilanz

https://p.dw.com/p/1Fg2s
Abgas kommt aus dem Auspuff eines Autos (Foto: dpa).
Bild: picture-alliance/dpa

Automarkt im SUV-Fieber

Rund 123 PS Motorenleistung hatte ein deutsches Durchschnittsauto noch im Jahr 2005, 2013 waren es dann schon 137 PS. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag (11.06.2015) mit. Daraus resultiert ein Mehrverbrauch von 3,8 Milliarden Litern Kraftstoff - kurzum: 9,5 Millionen Tonnen zusätzliche CO2-Emissionen, die eigentlich nicht hätten sein müssen, wäre alles beim Alten geblieben. Somit sanken die CO2-Emissionen in 2013 nur um 1,6 Prozent, statt der möglichen zwölf.

Weniger Spritverbrauch - aber mehr CO2?

Das Kuriose an der Untersuchung: Insgesamt ist der Spritverbrauch jedoch gesunken, obwohl es 2013 mehr Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen gab als noch im Jahr 2005. Das liegt daran, dass der Verbrauch von Benzin- und Dieselautos mit den Jahren deutlich zurückgegangen ist, sagt das Statistische Bundesamt. Denn dieser sank von 8,3 Litern im Jahr 2005 auf 7,8 Liter im Jahr 2013. Allerdings - schränken die Statistiker ein - wurde Kraftstoff nur bis zum Jahr 2008 eingespart. Danach stagnierte der Verbrauch bis 2012 und stieg zuletzt gegenüber dem Vorjahr sogar wieder leicht an (plus 1,1 Prozent).

Dicke Autos sorgen für dicke Luft

Der Mehrverbrauch ist demnach vor allem auf die SUVs zurückzuführen - Autos mit hoher Motorleistung und hohem Spritverbrauch. Deren Verkauf boomt nämlich in letzter Zeit hierzulande - und das lässt die CO2-Emissionen in die Höhe schnellen.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Ein SUV schwebt an einem Kran im Himmel (Foto: dpa).
SUVs sind CO2-Schleudern? Nicht ausnahmslos.Bild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Aber nicht grundsätzlich heißt ein dickes Auto mit viel Leistung auch gleich, dass es eine CO2-Schleuder sein muss. Ein gutes Beispiel ist hier der Lexus CT 200h, ein Hybrid-Auto, das den ersten Platz der Auto-Umweltliste 2014/2015 des Verkehrsclub Deutschland belegt. Ihn kann man guten Gewissens als "dickes Auto" - wenn auch keinen SUV - bezeichnen.

Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,5 Litern und einem CO2-Ausstoß von 82 Gramm pro Kilometer schlägt er aber den neuesten Smart fortwo, der seit Januar 2015 am Markt ist, um Längen: Dieser kleine Kerl verbraucht 4,5 Litern, und pustet zwischen 93 und 104 Gramm CO2 pro Kilometer in die Luft. Und das bei einer Leistungsdifferenz von 75 PS.

hf/fs (AFP)