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Gemalte Tiere, gedruckte Suppendosen

20. August 2004

Nicht immer ist alles, wie es scheint. Was nach Gemälde aussieht, kann auch ein Vorhang sein. Und der vermeintlich moderne "Anstecker" ist schon uralt. Außerdem zeigen Ausstellungen Kühe, Collagen und Warhols Garten.

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Tiere - göttlich und phantasievoll

Tote Hühner
Francisco de Goya: Tote Hühner

Wie Künstler aus fünf Jahrhunderten Tiere eingesetzt haben, um etwas auszudrücken - das zeigt das Kröller-Müller-Museum in Otterloo. Während Albrecht Dürer (1471-1528) Tiere als Produkt göttlicher Schöpfung möglichst naturgetreu gezeichnet hat, ersann Odilon Redon (1840-1916) eher Phantasie-Wesen - und der 1928 geborene Carel Visser schuf Collagen aus tierischen Materialien. Zu den 45 Objekten der Ausstellung gehören auch sieben Grafiken aus der berühmten Serie "Los Caprichos" von Francisco de Goya (1746-1828) ebenso wie Kühe in traditionellen holländischen Landschaften von Wouter van Troostwijk (1782-1810) und künstlerisch perfekte Tier-Darstellungen von Joseph Teixero de Mattos (1892-1921).

4. September bis 16. Januar. Dienstag bis Sonntag 10.00-17.00 Uhr

Raedecker: Manchmal mit Absicht kitschig

Michael Raedecker, the reflex
Michael Raedecker: The Reflex (2003)Bild: The Approach, London

Erst wirkt das Bild wie gemalt - dann entpuppt es sich als Vorhang. Der niederländische Künstler Michael Raedecker bewegt sich in bekannten Themenwelten der Kunstgeschichte, stellt diese aber in ungewöhnlichen Techniken dar. Der 41-Jährige, der im Jahr 2000 für den Turner-Preis nominiert war, verbindet in seinen Arbeiten Malerei mit Stickerei und Applikation. Einmal ist die Farbe hauchdünn aufgetragen, dann wieder dick aufgeschüttet. So entstehen bei Raedecker Stillleben, Portraits und Landschaften; manche davon überschreiten bewusst die Grenze zum Kitsch. Der in London lebende Künstler erzeugt bei vielen Betrachtern "ungemütliche" Gefühle: Seine Bilder zeigen oft gewöhnliche Plätze wie Garageneinfahrten - aber sie wirken stets seltsam menschenleer. Acht dieser Arbeiten, darunter vor allem neue Werke, zeigt der Salzburger Kunstverein unter dem Titel "forevernevermore".

Bis 3. Oktober. Dienstag bis Sonntag 12.00-19.00 Uhr

Badges: Weltanschauung zum Anstecken

Sandinista National Liberation Front badge
Anstecker der Frente Sandinista de Liberación Nacional, eine Partei aus NicaraguaBild: British Museum

Anstecker ("Badges") sind Nachrichten am Hemd. Sie sind Ausdruck von Identität, Mitgliedschaft irgendwo, auch von Glaube an etwas oder persönlichem Stil. Dass Anstecker aber kein Trend-Produkt moderner Zeit sind, beweist das British Museum in London. Es zeigt eine Sammlung verschiedener Anstecker unter dem Titel "Statussymbole: Identität und Glaube durch moderne Badges" - dabei erfährt der Besucher, dass bereits im 12. Jahrhundert Anstecker massenhaft gefertigt wurden. Pilger trugen diese ganz unmodernen Exemplare, auf denen ein Bild der Heiligen Peter und Paul zu sehen war. Der Großteil der ausgestellten Stücke stammt allerdings aus den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts und trägt Aufschriften wie "Coal not Dole" (Kohle statt Sozialhilfe) und "Love Maggie" (Geliebte Maggie Thatcher).

Bis 16. Januar. Samstag bis Mittwoch von 10.00-17.30 Uhr, Donnerstag und Freitag 10.00-20.30 Uhr

Hundert Mal Warhol

Andy Warhol: Autobiography of Alice B Shoe
Andy Warhol: Autobiography of Alice B Shoe (1956)

Eine große Retrospektive über das graphische Werk von Andy Warhol (1928-1987) ist jetzt in der mittelitalienischen Region Marken zu sehen. Die Ausstellung "Andy Warhol - ein amerikanischer Mythos" in der Chiesa Sant'Agostino in Civitanova Marche Alte vereint über 100 Meisterwerke des Pop-Art-Künstlers. Dazu gehören die bekannten Siebdruck-Serien "Marilyn", "Flowers" und "Campbell's Soup". Zu sehen sind aber auch frühe Werke des Amerikaners, wie "In the Bottom of My Garden" (1955), "A Gold Book" (1957) und "Wild Raspberries" (1959) zu sehen. Die Exponate stammen aus der Zeit zwischen den 50er und den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Bis 10. Oktober. August: täglich außer Montag 19.00-23.00 Uhr; September und Oktober: täglich außer Montag 17.00-20.00 Uhr