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"Gemeinsame Sache"?

14. November 2003

- Verbindungen zwischen Neonazis in Polen und in Großbritannien

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WARSCHAU, 11.11.2003, IAR - NACHRICHTENAGENTUR DES POLNISCHEN RUNDFUNKS, poln.

Auf den polnischen Internetseiten mangelt es nicht an Nazipropaganda oder an Aufrufen zum Rassenhass. (...) Diese Fälle werden von der Agentur für innere Sicherheit und der Staatsanwaltschaft in Lublin verfolgt. Das ist aber nur ein Teil des Problems. Ende Oktober teilte die Agentur für innere Sicherheit mit, dass sie seit Monaten die polnischen Neonazigruppen beobachtet. Zu den von ihr durchgeführten Aktionen gehören auch Hausdurchsuchungen, die bei Personen aus fünf Städten, d. h. aus Warschau, Lodz, Lublin, Krakow und Olsztyn durchgeführt wurden.

Insgesamt wurden neun Hausdurchsuchungen durchgeführt und die dort gefundenen CDs, Computerdisketten und Zeitschriften wurden den Gutachtern übergeben, die nun feststellen sollen, ob die Inhalte der Verbreitung des Nationalsozialismus dienen. Die Agentur für innere Sicherheit wartet weiterhin auf die Untersuchungsergebnisse.

Der Anstoß zu dieser Aktion kam aber aus ... Großbritannien. Die englische Polizei zerschlug Anfang des Jahres eine Neonazigruppe Blood & Honour, zu der die terroristische Gruppe Combat 18. gehört. Die Mitglieder dieser Organisation werden verdächtigt, Sprengstoff gelegt zu haben. Während der Hausdurchsuchungen in England wurde u. a. die Zeitschrift "Stromer" gefunden, die in Polen hersausgegeben und dann nach England versandt wurde.

Die Organisation Combat 18., zu der die Neonazis aus Lublin Verbindung haben sollen, ist erst seit einigen Jahren in Polen vertreten. Sie stammt zwar aus Großbritannien, aber sie ist eine internationale Organisation mit Vertretungen in verschiedenen Staaten.

Diese Neonazigruppierungen werden wahrscheinlich in Polen nur von einer kleinen Gruppe vertreten. Sie haben jedoch sehr viele Sympathisanten unter den Skinheads. (...) (Sta)