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Gemeinsamer Grenzschutz gewünscht?

Naima El Moussaoui13. Oktober 2012

Syrien will offenbar die Spannungen mit der Türkei eindämmen. Ein gemeinsamer Sicherheitsausschuss soll für Ruhe an der Grenze zwischen den beiden Ländern sorgen.

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Eine türkische und eine syrische Flagge wehen an der Grenze zwischen den beiden Ländern bei Akcakale (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Aufgabe des Ausschusses soll sein, die syrisch-türkische Grenze zu überwachen und dabei die Souveränität beider Länder zu beachten. So erklärte es das syrische Außenministerium. Was die Türkei von diesem Vorschlag hält ist noch offen. Laut der syrischen Nachrichtenagentur Sana will die Regierung mit den Verantwortlichen auf der türkischen Seite erst noch sprechen. Den Verbündeten Russland habe Syrien allerdings schon über seine Pläne informiert. 

Der Vorschlag einer Sicherheitskooperation zwischen Syrien und der Türkei kommt zu einem Zeitpunkt, wo der Ton zwischen den beiden Ländern sich verschärft hat. Im Grenzgebiet liefern sich beide Gefechte. Die Türkei hat dort zusätzliche Panzer und Kampfjets positioniert. Früher war die Türkei mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet, heute unterstützt sie die Rebellen in dem Nachbarland. In der vergangenen Woche hat das türkische Parlament Militäreinsätze in Syrien erlaubt.

Ein türkischer Panzer Nahe der türkisch-syrischen Grenze in Akcadale (Foto: ap)
Die Türkei hat 180 zusätzliche Panzer in die Grenzregion zu Syrien verlegtBild: dapd

Der Konflikt eskalierte, nachdem in einem türkischen Grenzort syrische Geschosse eine türkische Mutter und ihre vier Kinder getötet hatten. In den vergangenen Tagen spitzte sich der Konflikt weiter zu. So hat die Türkei am Mittwoch ein aus Moskau kommendes syrisches Passagierflugzeug zur Landung in Ankara gezwungen. Nach Darstellung der Türkei hatte das Flugzeug der Syrian Air Rüstungsteile und Munition geladen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hingegen wies diese Anschuldigungen zurück: Das Flugzeug habe lediglich eine legale Lieferung von Radarteilen an Bord gehabt. Am Freitag (12.10.2012) setzte die Türkei erstmals ihre Luftwaffe ein: Zwei F-16-Jets flogen Manöver entlang der Grenze, um syrische Kampfflugzeuge, die gerade Posten der Freien Syrischen Armee bombardiert haben sollen, zu warnen.

Türkisch-syrische Grenze bleibt Unruheherd

Westerwelle zu Gesprächen in der Türkei

Bundesaußenminister Guido Westerwelle macht auf dem Rückflug von seiner Chinareise einen Zwischenstopp in Istanbul. Dort will er den türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu treffen, um zu Besonnenheit und Deeskalation aufzurufen. Mit seinem Besuch will Westerwelle außerdem seine Solidarität mit der Türkei ausdrücken. Auch der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi trifft Davutoglu in Istanbul.   

nem/gd (dpa, dapd, afp)