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Generalstreik beeinträchtigt Flugverkehr

29. September 2010

Spaniens Gewerkschaften haben für diesen Mittwoch zu einem Generalstreik aufgerufen - aus Protest gegen eine umstrittene Arbeitsmarktreform der Regierung. Betroffen vom Ausstand dürften auch tausende Touristen sein.

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Demonstrierende Spanier (Foto: AP)
Viele Spanier sind wütend auf ihre RegierungBild: AP

Der eintägige Generalstreik in Spanien wird an diesem Mittwoch (29.09.2010) voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr in Europa haben. Reiseveranstalter und Fluggesellschaften richteten sich darauf ein, dass etliche Flüge von und nach Spanien ausfallen oder sich erheblich verspäten werden.

Brennpunkt Mallorca

Air Berlin-Flugzeug (Foto: AP)
Air Berlin muss etliche Flüge annullierenBild: AP

Fluggesellschaften und Reiseveranstalter haben Krisenstäbe gebildet, Flüge verschoben und den Passagieren umfangreiche Umbuchungsmöglichkeiten angeboten. Ein Brennpunkt des Geschehens wird nach Einschätzung des Touristikkonzerns Thomas Cook die Ferieninsel Mallorca, die täglich den größten Touristenstrom Spaniens abwickelt. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin nutzt den Airport in Palma als Drehkreuz.

Die Lufthansa hingegen hofft nach eigenen Angaben, trotz des Streiks alle Passagiere von und nach Spanien befördern zu können - mit größeren Maschinen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir alle unsere Kunden ans Ziel bringen werden", sagte ein Unternehmenssprecher.

Streitpunkt Kündigungsschutz

Der Generalstreik in Spanien richtet sich gegen eine Arbeitsmarktreform, die vor knapp drei Wochen vom spanischen Parlament verabschiedet worden war. Durch die Reform wird es künftig für Firmen einfacher und kostengünstiger, Mitarbeiter zu entlassen. Zudem wird es Arbeitslosen erschwert, ein Job- oder Weiterbildungsangebot auszuschlagen. Unter anderem drohen ihnen Leistungskürzungen, sollten sie Angebote ablehnen.

Jose Luis Rodriguez Zapatero (Foto: AP)
Fest entschlossen: ZapateroBild: AP

Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero will mit der Reform die Wirtschaft des überschuldeten Landes konkurrenzfähiger machen. Zudem soll die hohe Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Spaniens Arbeitslosenquote ist nach dem Ende des Bau-Booms 2007/2008 auf 20 Prozent hochgeschnellt - der höchste Wert innerhalb der Euro-Zone.

Zapatero will sich von dem Generalstreik jedenfalls nicht beeindrucken lassen - er schloss eine Rücknahme der Reform kategorisch aus. Es ist der erste Generalstreik in Spanien seit 2002.

Autor: Christian Walz (rtr, dpa, dapd, afp)
Redaktion: Reinhard Kleber