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Generalstreik legt Argentinien lahm

21. November 2012

Lange hat die Bevölkerung still gehalten, doch jetzt ist das Maß voll. Millionen von Menschen ließen die Arbeit ruhen, um unter anderem gegen hohe Steuern zu protestieren.

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Demonstranten blockieren die Püyrredon-Brücke in Buenos Aires (Foto: rtr)
Generalstreik - ArgentinienBild: Reuters

Erstmals seit mehr als zehn Jahren sind wieder weite Teile Argentiniens durch einen Generalstreik vorübergehend lahm gelegt worden. Arbeiter und Arbeitslose blockierten die wichtigsten Zufahrtstraßen und Brücken (Artikelbild) in der Hauptstadt Buenos Aires.

Landesweit ruhten der öffentliche Nahverkehr und der Zugverkehr. Banken und öffentliche Ämter blieben geschlossen. In den staatlichen Krankenhäusern gab es nur Notdienste, in Schulen fiel der Unterricht aus. Zahlreiche Flugverbindungen wurden gestrichen.

Schlafende Menschen neben Abfall-Säcken (Foto: rtr)
Auch die Müllabfuhr streiktBild: Reuters

Senkung der Einkommensteuer

Zu dem eintägigen Arbeitskampf hatten die regierungskritischen Gewerkschaften CGT und CTA, Agrarverbände und Arbeitslosen-Initiativen aufgerufen. Sie fordern vor allem Sozialleistungen wie Krankenversicherung, die Begleichung der Schulden der Regierung gegenüber den Gewerkschaften sowie die Stärkung der Rechte der Rentner und die Aussetzung der Lohnsteuer für Geringverdiener. Arbeitnehmer mit einem Verdienst von 5800 Pesos (knapp 1000 Euro) müssen bis zu 25 Prozent Einkommensteuer zahlen.

Vor zehn Tagen hatten in Buenos Aires Hunderttausende Menschen gegen die Politik der seit 2007 amtierenden linken Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner demonstriert. Vor allem die breite Mittelschicht in den Großstädten hat die Nase voll von Korruption, Geldentwertung und Kriminalität.

se/sti (epd, dpa)