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Gennadij Sjuganow: "Gestraft werden diejenigen, die das Land erschlossen haben"

18. Januar 2005

Vorsitzender der Kommunistischen Partei Russlands im Interview von DW-RADIO zu Demonstrationen

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"Warum nimmt die Regierung den alten Menschen das Geld weg?": Gennady SjuganowBild: AP


"Gestraft werden diejenigen, die das Land erschlossen haben, die im Norden gearbeitet und Tschernobyl überlebt haben. Wenn mit einem Schlag 103 (Millionen) von 134 Millionen Bürgern bestraft werden, dann sind die Demonstrationen eine angemessene Reaktion." Das sagte Gennadij Sjuganow, Vorsitzender der Kommunistischen Partei Russlands, in einem Interview des Russischen Programms von DW-RADIO. Sjuganow bezog sich auf die seit Tagen anhaltenden Demonstrationen gegen Sozialreformen in Russland, die am 1. Januar 2005 in Kraft getreten sind und vor allem Rentner und Menschen mit Behinderungen zur bislang größten Protestwelle seit dem Amtsantritt Putins vor fünf Jahren veranlasst haben.


Die Regierung verfolge "eine unmoralische Politik", so Sjuganow im Interview von DW-RADIO. Die Kommunistische Partei habe eine Unterschriftensammlung für die Absetzung der Regierung um Wladimir Putin beschlossen. "Sie machen ihre Arbeit stümperhaft, sie sind gewissenlos", fügte der russische Politiker hinzu. Die Bürger seien "nicht nur einfach empört, wenn zum Beispiel ein Mann aus dem Bus geworfen wird, der gestern noch zum Krankenhaus fahren konnte und es heute nicht mehr darf". Die Kriminalität entwickele sich wie früher, die Korruption wuchere und die Regierung verfüge über 144 Milliarden US-Dollar in Fonds und Goldreserven. Sjuganow: "Warum nimmt sie den alten Menschen das Geld weg?"

18. Januar 2005
23/05