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Geplante Nabucco-Pipeline erhält politische Unterstützung

29. Juni 2006

Eine neue Gaspipeline soll die europäische Energieversorgung sicherer machen. Von der Nabucco-Pipeline werden vor allem die Türkei, Österreich, Ungarn, Bulgarien und Rumänien profitieren.

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2011 soll die Pipeline in Betrieb genommen werdenBild: AP

Die Energieminister der beteiligten Länder haben am 26. Juni in Wien ihre politische Unterstützung für die geplante Nabucco-Gaspipeline zum Ausdruck gebracht. Eine dementsprechende Erklärung der fünf Wirtschafts- und Energieminister wurde auch von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs unterzeichnet. Die geplante Pipeline soll Gas aus dem Kaspischen Meer nach Europa transportieren. Das Investitionsvolumen des Projekts beträgt 4,6 Milliarden Euro. Der Bau der Pipeline soll voraussichtlich im Jahr 2008 beginnen. Die Inbetriebnahme ist für 2011 geplant.

Alternative zu Russland

Die Nabucco-Pipeline, die bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich transportieren wird, soll die Gasversorgung in Europa sicherer machen. Sie ist zugleich als Alternative zu russischen Gaslieferungen gedacht. Der österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein betonte: "Das ist ein Projekt, dass eine Verbesserung der sicheren Gaslieferungen in die Europäische Union zum Ziel hat."

Die rund 3.300 km lange Pipeline wird Gas aus dem Kaspischen Meer durch die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn bis nach Österreich bringen. Das Erdgas soll aus Aserbaidschan, Iran, aber auch aus dem Irak und Ägypten kommen. Auch Kasachstan und Russland werden als mögliche Lieferanten nicht ausgeschlossen. Österreichs Wirtschaftsminister Bartenstein versuchte, möglichen Missstimmungen vorzubeugen: "Das Nabucco-Projekt richtet sich gegen niemanden. Es ist nicht gegen Russland und nicht gegen Gasprom, sondern es ist ein Weg zur Diversifizierung und eine Lieferquelle für die Europäische Union. Wir haben ausgezeichnete Beziehungen mit Russland und zu Gasprom. Alle wissen, dass Russland der Hauptlieferant für Gas bleiben wird."

Europäische Finanzierung

Die Gaspipeline soll von der Gesellschaft "Nabucco Gas Pipeline International" gebaut und betrieben werden. Aktionäre in Nabucco International sind die fünf nationalen Energiegesellschaften der Türkei (BOTAS), Österreichs (OMV), Bulgariens (Bulgargas), Ungarns (MOL) und Rumäniens (Transgaz).

Ein Teil der Finanzierung der Pipeline soll voraussichtlich aus der Europäischen Investitionsbank kommen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und die International Finance Corporation wollen das Projekt durch langfristige Kredite unterstützen.

Julia Damianova
DW-RADIO/Bulgarisch, 27.6.2006, Fokus Ost-Südost