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Gerhard Berz: Schäden der Flutkatastrophe in Südasien werden im zweistelligen Milliardenbereich liegen

28. Dezember 2004

Leiter der Geo-Risiko-Forschung bei der Münchner Rückversicherung im Interview mit DW-TV

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"Wir haben noch keinerlei wirklich verlässliche Zahlen, aber ich würde mal gefühlsmäßig sagen, dass der wirtschaftliche Schaden deutlich im zweistelligen Milliardenbereich liegen wird." Das sagte Gerhard Berz, Leiter der Geo-Risiko-Forschung bei der Münchner Rückversicherung, im Interview mit DW-TV zu den durch die Flutkatastrophe in Südasien ausgelösten Schäden. Die Versicherungswirtschaft werde in der Zukunft solche "multinationalen Katastrophen-Auswirkungen" berücksichtigen müssen. "Bisher waren die Katastrophenszenarien, die wir so benutzen, schon in erster Linie auf einzelne Regionen, auf einzelne Märkte bezogen. Aber wir sehen jetzt in diesem Fall sehr deutlich, wir haben es auch im Herbst schon bei dem Hurrikan in der Karibik gesehen, es können doch gleichzeitig eine ganze Reihe von Ländern betroffen werden", so Berz im deutschen Auslandsfernsehen. "Nach unseren bisherigen Beobachtungen, und die gehen jetzt ein halbes Jahrhundert zurück, wird die Tendenz zu immer mehr und immer teureren Naturkatastrophen sich fortsetzen, das heißt wir müssen mit immer größeren Schäden rechnen."


Dennoch sei ihm "nicht bang um die Versicherungswirtschaft", auch wenn sie der Entwicklung "schon hinterherhechelt". Berz: "Die Versicherungswirtschaft hat sich natürlich schon immer an ein sich ständig verändertes Risikoumfeld anpassen müssen, und sie hat deswegen auch eine ganze Reihe von Instrumenten entwickelt, die ihr das möglich machen. Ich glaube, die Versicherungswirtschaft wird es auch weiterhin schaffen, als Risikoexperte sich entsprechend anzupassen."

28. Dezember 2004
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