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Gerhard Bosch: "Jetzt müssen wir unser Bildungssystem verbessern"

21. September 2005

Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik (Gelsenkirchen) im Interview von DW-TV

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"Die alte Bundesregierung hat den Unternehmen sehr große steuerliche Entlastungen zugestanden, die Gewinne sind nach oben gegangen. Jetzt geht es um eine andere Tagesordnung: Jetzt müssen wir unser Bildungssystem verbessern. Deutschland ist als Investitionsstandort nur auf Dauer attraktiv, wenn wir hier weiterkommen und qualifizierte Arbeitsplätze bereitstellen." Das sagte Gerhard Bosch, Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen, in einem Interview von DW-TV. Die Steuerpolitik der vergangenen Jahre habe Deutschland innerhalb Europas wettbewerbsfähig gemacht. Auf der anderen Seite habe sich die Wirtschaft wiederholt für gut ausgebildete Arbeitskräfte und eine funktionierende Infrastruktur stark gemacht. Umso mehr "müssen wir jetzt vor allem in die Infrastruktur des Bildungssystems investieren", so Bosch. Die OECD habe Deutschland auf diesem Gebiet "ganz schlechte Noten ausgestellt".

Der Arbeitswissenschaftler bescheinigte den Gewerkschaften "Reformbereitschaft". Sowohl auf betrieblicher als auch auf tariflicher Ebene seien Bündnisse geschlossen worden mit dem Ziel, "dass die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben". Auch die Einführung flexibler Arbeitszeiten habe dazu beigetragen. Bosch: "Da hat eine stille Revolution in den Betrieben stattgefunden." Die im neuen Bundestag vertretenen Parteien könnten sich "keine offene Blockade mehr leisten. Eine große Koalition wird durchaus Reformen verabschieden können", erklärte Bosch der Deutschen Welle.

21. September 2005
212/05