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Gerhard Bosch: "Mitbestimmungsrecht wird nicht fallen"

5. Juli 2005

Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/6spt

"Das Mitbestimmungsrecht wird nicht fallen. Es ist zu tief verankert in unserer deutschen Tradition. Auch die Manager schätzen es: Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Beschäftigten vermeidet viele Konflikte und spart Kosten." Das sagte Prof. Gerhard Bosch, Vizepräsident des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen, in einem Interview von DW-TV. Er räumte ein, dass auf Seiten einzelner Parteien "schon Wünsche bestehen, den Einfluss der Gewerkschaften etwas zu reduzieren zu Lasten der Arbeitnehmervertretung und zu Lasten der Arbeitnehmer".


Auch wenn Korruption "leider zum Alltag überall dort gehört, wo es um große Beschaffungswesen geht", könne man nicht von einem "Selbstbedienungsladen Deutschland" sprechen. Der Arbeitsmarktexperte zeigte sich auf DW-TV "am meisten darüber verwundert, wie schnell die Interpretationen folgen. Man redet jetzt nicht mehr über die Korruption der Manager. Und es handelt sich ja bei VW um ein Netzwerk von Managern über mehrere Länder, die korrupt sind." Stattdessen rede man nun über die Mitbestimmung, die Gewerkschaften und das politische Netz, "also über ein ganz anderes Thema", so Bosch weiter. Er sehe darin eine Verbindung zum Wahlkampf, "denn solche Affären haben einen internen Vorlauf". Jetzt sei man "an die Öffentlichkeit gegangen, ohne klare Fakten und das hat mit Sicherheit mit dem Wahlkampf zu tun".

5. Juli 2005
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