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Gesprächsangebot an Assad-Regierung

4. Februar 2013

Syriens Opposition hat von Präsident Assad eine klare Antwort auf das Verhandlungsangebot verlangt. Der Iran bestreitet eigene Soldaten in Syrien zu haben.

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Syriens Oppositionsführer Scheich Moaz Al-Chatib (Foto: dpa)
Opposition SyrienBild: picture-alliance/dpa

Der Vorsitzende der Syrischen Nationalkoalition, Moas al-Chatib (s. Artikelbild), zeigte sich für Gespräche mit Vize-Präsident Faruk al-Schara offen. Das Regime müsse eine eindeutige Haltung einnehmen, sagte der moderate Geistliche dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira. "Dann werden wir im Interesse unseres Volkes die Hand ausstrecken und dem Regime einen friedlichen Abgang ermöglichen."

Der Chef der wichtigsten Oppositionsplattform hob zugleich hervor, dass weder die USA noch Russland oder der Iran eine Idee zur Beilegung des seit zwei Jahre andauernden Konflikts hätten. "Die Lösung liegt allein in den Händen der Menschen, die diese Revolution begonnen haben."

Kritiker in Schranken gewiesen

Mit dem Interview konkretisierte al-Chatib sein Gesprächsangebot an die Assad-Regierung, das er am Wochenende auf der Münchener Sicherheitskonferenz gemacht hatte. Das Assad-Regime hat darauf bisher nicht geantwortet. Die Hauptverbündeten der Regierung in Damaskus, Russland und der Iran, hatten das Angebot al-Chatibs zum Dialog positiv gewürdigt.

In den eigenen Reihen war der Vorstoß jedoch auch auf Kritik gestoßen, hatte doch Präsident Baschar al-Assad unlängst selbst Versöhnungsgespräche angeboten, von denen er aber "Verräter" und "Marionetten des Westens" – so bezeichnet er die Aufständischen – ausgeschlossen hatte.

Iran: Leisten nur wirtschaftliche Hilfe

An die Kritiker gerichtet sagte der Oppositionsführer, von Verhandlungen zu sprechen heiße nicht, Verrat zu begehen. "Unser Volk ist dabei zu sterben, und das werden wir nicht zulassen", fügte er hinzu.

Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi bestritt unterdessen, dass sein Land das Assad-Regime mit Kämpfern unterstütze. Die syrische Armee sei groß genug, sie brauche keine Kämpfer von außen, sagte er am Montag bei seinem Deutschlandbesuch in Berlin. Salehi betonte, dass es sich bei der iranischen Unterstützung  für Syrien um wirtschaftliche Hilfe für das syrische Volk handle.

Syrische Soldaten kauern auf dem Boden (Foto: Reuters)
Unter Beschuss: Syriens SoldatenBild: Reuters

Wieder Tote bei Kämpfen

Derweil gingen auch die Kämpfe in Syrien weiter. Bei einem Luftangriff nahe Damaskus wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens sieben Menschen getötet, darunter sechs Kinder. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mitteilte, wurden bei heftigen Gefechten in der Provinz Damaskus mindestens 13 Rebellen getötet. Nach vorläufigen Angaben der Beobachtungsstelle starben landesweit am Montag mindestens 40 Menschen, darunter 24 Zivilisten.

Syrische Rebellen ließen nach Angaben des russischen Außenministeriums im Rahmen eines Gefangenaustauschs zwei Russen und einen Italiener  frei, die sie im Dezember entführt hatten.

gmf/haz (afp, apd, dpa,rtr)