Gesuchter Terrorchef doch nicht tot
12. August 2009DNA-Tests hätten klar bewiesen, dass es sich bei dem Toten nicht um den gesuchten Terrorchef Noordin Top gehandelt habe, erklärte die indonesische Anti-Terror-Polizei am Mittwoch (12.08.2009). Damit haben sich Zweifel an der Identität des Getöteten bestätigt.
Mutmaßlicher Komplize bei Polizeiaktion getötet
Tatsächlich handelt es sich bei dem Toten um einen Mann namens Ibrahim. Er habe möglicherweise eine Schlüsselrolle bei den Bombenanschlägen auf zwei Luxushotels in der Hauptstadt Jakarta gespielt. Bei den Anschlägen auf das Marriott- und das Ritz-Carlton-Hotel hatten Mitte Juli zwei Selbstmordattentäter sieben weitere Menschen mit in den Tod gerissen.
Zunächst war man davon ausgegangen, dass bei dem Feuergefecht zwischen Anti-Terror-Kräften und mutmaßlichen Terroristen am vergangenen Samstag mit Noordin Top einer der meistgesuchten Terroristen Südostasiens getötet worden war. Ein indonesischer Fernsehsender hatte unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, die Leiche des Terrorchefs sei in einem Haus auf der Insel Java gefunden worden, in dem er sich mit drei Gesinnungsgenossen verschanzt hatte. Mehr als 100 schwer bewaffnete Polizisten einer Anti-Terror-Einheit hatten das Haus schließlich gestürmt. An der Identität des Getöteten gab es allerdings schnell Zweifel, denn die Leiche wies keine Ähnlichkeit mit dem Gesuchten auf.
Terrorhelfer soll Attentätern Zugang zu Hotels verschafft haben
Der tatsächlich getötete Ibrahim hatte nach Polizeiangaben als Florist in einem der Hotels gearbeitet. Außerdem habe er einem der beiden Selbstmordattentäter Zutritt zu den Hotels verschafft, die durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden seien, erklärte ein Polizeisprecher.
Der aus Malaysia stammende Noordin Top gilt als Anwerber und Geldbeschaffer für die Terrororganisation Jemaah Islamiyah. Er soll einer der Drahtzieher der Anschläge auf die beiden Luxushotels in Jakarta im Juli gewesen sein. Außerdem werden ihm weitere Anschläge auf ein Hotel und die australische Botschaft in Jakarta zur Last gelegt, bei denen 2003 und 2004 mehr als 20 Menschen starben. (fw/uh/dpa/afp/ap)