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Monika Lohmüller14. Februar 2003

von Tisch und Bett! Das ist das Schlimmste, was Eheleuten passieren kann! Scheidung ist die Folge! Wie das in der Politik funktioniert, erklärt Monika Lohmüller.

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Tja, und so erging es diese Woche dem "Riesenstaatsmann Mümmelmann" (zitiert nach dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauss, 1983) ergangen: Jürgen W. Möllemann, der ehemalige nordrhein-westfälische Landeschef und Vizevorsitzender der Bundespartei, ist schlicht und ergreifend aus der Bundes-FDP rausgeschmissen worden.

In seinem Landesverband Nordrhein-Westfalen hat ihn eine Stimme vor dem Ausschluss gerettet, die FDP-Spitze in Berlin war da schon vielstimmiger. Und nun fühlt sich Jürgen Möllemann 'hingerichtet'. Fast schon im Büßergewand ist er in den letzten Wochen vor die Kameras getreten. Hat von Fehlern gesprochen, die ja schließlich jeder mache.

Doch hinter den Kameras, respektive hinter verschlossenen Veranstaltungstüren, hat er dann ganz schön heftig gegen die Berliner Liberalen gewettert. Sein umstrittenes anti-israelisches Wahlkampfblatt war oft mit dabei. Dann hat er immer viel über die Weltpolitik geredet, aber nicht über die dubiose Spendenpraxis in seinem Landesverband. Muss er wohl vergessen haben ...

Genau das aber haben die in Berlin ihm besonders übel genommen. So übel, dass er nun sehen kann, wo er sitzt im Bundestag! Jedenfalls nicht in den FDP-Fraktionsreihen!Irgendwo im "hinteren Bereich", zwischen FDP- und Unions-Fraktion steht für Jürgen Möllemann schon ein Stuhl bereit. Natürlich braucht er nicht zu stehen im Plenum bis März. Dann will er nämlich ausscheiden aus dem Hohen Haus - freiwillig, hat er jedenfalls gesagt. Nun darf der "Riesenstaatsmann" also erst einmal weiterhin wie gewohnt Platz nehmen. Er darf auch Reden halten im Bundestag. Aber nicht für die FDP, sondern nur für sich. Aber das hat er ja immer schon getan...