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Gewalt eskaliert in Burundi

12. Dezember 2015

Es sind entsetzliche Bilder: Auf den Straßen der Hauptstadt Bujumbura liegen die Leichen von 40 jungen Männern - sie wurden von Soldaten erschossen. Das Töten nimmt in dem ostafrikanischen Land kein Ende.

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Helfer tragen in der Hauptstadt Bujumbura ein Todesopfer davon (Foto: AP)
Helfer tragen in der Hauptstadt Bujumbura ein Todesopfer davonBild: picture-alliance/AP Photo

Einen Tag nach den Angriffen auf mehrere Militärstützpunkte in der Hauptstadt des ostafrikanischen Burundi gingen laut Augenzeugen Soldaten gegen männliche Anwohner vor. Sie eröffneten das Feuer wahllos auf junge Männer, darunter wohl auch Kinder. Einige der Opfer seien regelrecht hingerichtet worden, schilderten Anwohner. Allein im Viertel Nyakabiga - das als Hochburg der Regierungsgegner gilt - wurden demnach 20 Todesopfer gezählt.

Bei den Attacken auf drei Armeestützpunkte waren am Freitag laut jüngsten Berichten insgesamt 87 Menschen getötet worden. Mehr als 40 Personen wurden festgenommen, wie die Armee mitteilte. Zuvor war lediglich von 17 Toten die Rede. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Tat und rief alle Konfliktparteien auf, die Gewalt zu beenden. Es waren die schwersten Gefechte in dem Krisenstaat seit einem gescheiterten Militärputsch Mitte Mai.

Immer wieder kommt es in Burundi zu Gewalt (Archivfoto: dpa)
Immer wieder kommt es in Burundi zu GewaltBild: picture-alliance/dpa/D. Kurokawa

Damals hatte Staatschef Pierre Nkurunziza Pläne verkündet, für eine dritte Amtszeit anzutreten. Mitte Juli wurde Nkurunziza dann bei einer umstrittenen Wahl auf seinem Posten bestätigt. Die Regierung geht seitdem mit Gewalt gegen Proteste der Opposition vor.

Etwa 300 Menschen wurden nach Schätzungen bislang getötet. Mehr als 200.000 Menschen flüchteten außer Landes.

se/sti/kle (afpe, dpa, epd)