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Lifestyle

Glück - Gefühle gehen durch den Magen

7. Juni 2012

Nudeln machen froh, Schokolade vertreibt Liebeskummer und Gummibärchen mildern Stress. Sind diese Theorien wissenschaftlich haltbar? Offenbar. Manche Forscher gehen sogar noch weiter. Sie sagen: Dass Übergewichtige häufiger an Depressionen leiden, liegt an der fetten, ungesunden Ernährung!

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Der erste Biss in einen Burger kann bei richtigem Heißhunger das höchste der Gefühle sein. Die Zufuhr von Fett und Kohlenhydraten befriedigt den Hunger und liefert neue Energie. Auch Schokolade kann glücklich machen. Die Erklärung: Durch den Verzehr von kalorienreichen Speisen wird das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Es schüttet Botenstoffe aus. Die Meldung lautet: Satt! Der Mensch ist zufrieden. Diese Mechanismen sind recht gut erforscht. Neu jedoch ist, was Wissenschaftler der Medizinischen Universität Graz herausgefunden haben. Sie gehen davon aus, dass unser Gehirn stärker vom Magen beeinflusst wird, als bisher angenommen. Der Neurogastroenterologe Prof. Dr. Peter Holzer sagt dazu: "Der Magendarmtrakt ist mit dem Gehirn in vielfacher Art und Weise verbunden und zwar in beide Richtungen. Diese Prozesse sind aber nicht nur für die Funktion des Magendarmtrakts interessant, sondern sie steuern auch Teile des Gehirns, die unsere Emotionen, unsere Gefühle, unsere Stimmungen mitbestimmen." In der Darmwand sitzen über 100 Millionen Nervenzellen, mehr als im Rückenmark. Ihre Signale laufen über den so genannten "Vagusnerv" in das limbische System, wo die Emotionen gebildet werden. Auf diesem Weg beeinflusst die Ernährung auch unsere Gefühlslage. In Experimenten fanden die Forscher heraus, dass ein Übermaß an Fett und Zucker Mäuse depressiv und ängstlich macht! Fett und Zucker lösen eine entzündungsähnliche Reaktion im Verdauungstrakt aus. Die Forscher konnten nachweisen, dass diese Reaktion im Gehirn direkt negative Reize im Gefühlszentrum auslösen.